Absaloms Aufstand

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Nachdem Absalom von David Vergebung für seinen Mord an Amnon erhalten hatte, schaffte er sich einen Wagen und eine Leibwache von fünfzig Mann an. Fortan fing er jedem an den Toren Jerusalems ab, der einen Rechtshandel vor dem König hatte und warb dabei für sich und gewann so nach und nach immer mehr Anhänger unter den Israeliten (1). Nach vier Jahren verkündete Absalom König David, er würde würde nach Hebron gehen, um dort ein Gelübde einzulösen, indem er dort einen Gottesdienst abhalten wolle. Insgeheim hatte er jedoch bereits Boten ausgesandt und das Volk angestiftet, ihn dort zum König von Hebron auszurufen. Absalom selbst zog mit zweihundert Mann nach Hebron und ließ dort Ahitofel, den Ratgeber des Königs, zu sich rufen, dass er sich seiner Sache anschließen sollte und auch insgesamt sammelte sich immer mehr Volk um Absalom. (2)

Auch wenn nicht beschrieben ist, ob Absalom wirklich zum König von Hebron ausgerufen wurde und auch wenn gesagt wurde, dass viele seiner Anhänger nichts von Absaloms Verschwörung wussten, kam die Kunde der Ereignisse natürlich zu König David, der darum aus Jerusalem floh. Lediglich zehn seiner Nebenfrauen ließ er zurück, um den Anspruch auf sein Haus nicht vollends aufzugeben. Bei der Flucht schlossen sich die Kreter, Pleter und die 600 Gatiter dem Troß des Königs an. Als David die Ausländer zurückschicken wollte sprach Ittai der Gatiter, dass sie dem König auf Gedeih und Verderb folgen wollten und so nahm David sie in sein Gefolge auf (3).

David zog mit seinen Männer über den Bach Kidron weiter auf dem Weg der zur Wüste führte. Dort schickte David Zadok und Abjatar sowie deren Söhne Ahimaaz und Jonatan zusammen mit der Bundeslade zurück nach Jerusalem und legte es in Gottes Wohlwollen, ob er wiederkehren würde, um die Lade wiederzusehen. Anschließend zog er den Ölberg hinauf, wo er Huschai traf, den er als Spion gegen Absalom anwarb (4).

David begegnete außerdem Ziba, der eigentlich ein Knecht Mefi-Boschets war. Er hatte Esel und Verpflegung für David und seine Männer gebracht und berichtete dem König, dass Mefi-Boschet in Jerusalem geblieben war und nun darauf hoffte, durch den Aufstand das Königtum in Israel zurück zu erlangen. David versprach Ziba für dessen Dienste, dass er dafür die Besitztümer seines Herrn, dem er abtrünnig wurde, erhalten sollte. Als David weiter nach Bahurim kam, kam ein Mann namens Schimi aus der Stadt, der ihn als "Bluthund" und "ruchloser Mann" verfluchte und mit Steinen bewarf. Doch als Abischai dem König anbot, den Mann zu töten, untersagte er es ihm, weil zum einen Gott dem Mann geboten habe, ihn zu verfluchen und zum anderen das Elend was er durch diese Schmach erdulden würde, vielleicht Gottes Mitleid mit seiner Lage hervorrufen könnte. So zogen David und seine Leute weiter bis an den Jordan und ruhten dort aus (5).

In der Zwischenzeit war Absalom mit seinen Anhängern in Jerusalem eingezogen und Huschai huldigte ihm als neuen König, um in dessen Dienst zu gelangen. Absalom befragte Ahitofel, was er nun tun sollte und auf dessen Rat hatte Absalom öffentlich Geschlechtsverkehr mit den zurückgelassenen zehn Nebenfrauen Davids, weil dies nach Ahitofels Ansicht den Bruch zwischen David und Absalom noch verstärken würde und so Absaloms Anhänger noch kühner machen würde. Ahitofel empfahl Absalom 12000 Männer auszuwählen, um David sofort nachzujagen und ihn zu erschlagen, aber dessen Männer nach Möglichkeit zu verschonen. Dieser Rat gefiehlt Absalom gut, doch er sandte trotzdem nach Huschai, um auch dessen Rat zu hören. Dieser überzeugte Absalom, David nicht gleich zu verfolgen, sondern erst alle seine Anhänger bei sich zu versammeln. Außerdem verriet er alles Zadok und Abjatar und diese schickten eine Magd als Botin zu Jonatan und Ahimaaz, die bei der Quelle Rogel lagerten und die Nachricht schließlich zu David brachten. Als Ahitofel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, ritt er heim in seine Stadt, bestellte sein Haus und erhängte sich (6).

Absalom zog mit all seinen Getreuen über den Jordan und seine Truppen lagerten sich unter ihrem neuen Heerführer Amasa in Gilead. Unterdessen kam David nach Mahanajim, wo er von Schobi, Machir und Barsillai mit dem Notwendigsten versorgt wurde. David ordnete sein Kriegsvolk und stellte ein jeweils ein Drittel von ihnen unter Joab, unter Abischai und unter unter Ittai und schickte es aus. Er gebot seinen Heerführern aber vor seinem ganzen Kriegsvolk, schonend mit Absalom zu verfahren. Im Wald Ephraim kam es zum Kampf, in dem Absaloms Männer geschlagen wurden. Absalom selbst erlitt das Unglück, mit seinem Kopf an einer Eiche hängen zu bleiben und so in der Luft zu hängen, während sein Esel unter ihm davonritt. Als Joab davon erfuhr, ging er selber hin und stieß Absalom drei Stäbe ins Herz und ließ ihn dann von seinen Waffenträgern totschlagen und in einer Grube im Wald vergraben. Die Anhänger Absaloms aber flohen zurück in ihre Zelte (7).

Als David vernahm, dass Absalom gestorben war verfiel er in Trauer, die auch sein Kriegvolk ergriff und dessen Moral aufweichte. Auf Anstop Joabs raffte sich David jedoch wieder auf und setzte sich vor das Tor, dass seine Anhänger zu ihm kommen konnten. Außerdem bot er Amasa an, An Stelle von Joab Feldhauptmann zu werden. Schließlich konnte er die Herzen der Männer des Stamms Juda zurückgewinnen und sie riefen ihren König und seine Männer zurück. Auf dessen Rückweg bat Schimi um Vergebung für die Flüche, die er gegen David ausgesprochen hatte und David vergab ihm und schwor, dass er dafür nicht sein Leben verlieren sollte. Auch Mefi-Boschet bat um Vergebung, die ihm David ebenfalls gewährte und er revidierte sein Urteil über ihn dahin gehend, dass Ziba icht Mefi-Boschets ganzen Besitz bekommen sollte, sondern lediglich die Hälfte. Auch Barsillai, der David in Mahanajim versorgt hatte, kam, um den König bei seinem Rückweg über den Jordan zu geleiten und David bot ihm an, ihn in Jerusalem zu versorgen. Doch Barsillai lehnte dieses Angebot wegen seines hohen Alters ab und bat David stattdessen, sich um seinen Knecht Kimham zu kümmern. David zog dann weiter nach Gilgal und schließlich nach Jerusalem (8). Allerdings führte der Aufstand letztlich zu Streit zwischen den Israeliten und dem Stamm Juda (9), so dass direkt im Anschluß ein weiterer kleiner Aufstand durch Scheba erfolgte.



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) 2.Samuel 14.33 bis 15.6
(2) 2.Samuel 15.7 bis 15.12
(3) 2.Samuel 15.13 bis 15.22
(4) 2.Samuel 15.23 bis 15.37
(5) 2.Samuel 16.1 bis 16.14
(6) 2.Samuel 16.15 bis 17.23
(7) 2.Samuel 17.24 bis 18.18
(8) 2.Samuel 18.19 bis 20.2
(9) 2.Samuel 19.42 bis 19.44