Das Buch der Richter

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Das Buch der Richter wurde von einem unbekannten Autoren verfasst und ist Bestandteil des Alten Testaments. Es steht dort auf den Seiten 253-279 und umfasst somit 27 Seiten oder 3% des Alten Testaments (1).

Inhaltsangabe

Das Buch der Richter behandelt die Ereignisse nach dem Tod Josuas. In seiner zeitlichen Einordnung ist es sehr schwer abzuschätzen, da Zeitangaben im Wesentlichen nur zu einzelnen Abschnitten gemacht werden, bei denen man die Zeitdauern der Zwischenräume teilweise sehr grob schätzen muss. Insgesamt umfassen die Beschreibungen im Buch der Richter etwa 350 Jahre.

Der Beginn des Buches beschreibt, wie die Israeliten nach und nach ihre Erbteile in Kanaan einnehmen. Nicht immer waren sie dabei erfolgreich und so konnten nicht alle Gebiete eingenommen werden, während in anderen Gebieten die Israeliten friedlich mit den bisherigen Einwohnern zusammen lebten (2). Nach etwa einer Generation vergassen die Israeliten jedoch immer mehr die Werke Gottes und wandten sich schließlich von ihm ab und dienten den Baalen. Diese waren die Götter der ursprünglichen Bewohner, denen sie sich durch das gemeinsame Zusammenleben immer wieder annäherten. Aus diesem Grund wandte sich Gott immer wieder von den Israeliten ab und unterstützte sie nicht mehr. Stattdessen ließ er die Israeliten in regelmäßigen Abständen in die Hände dieser Völker geraten, die die Israeliten dann jeweils für viele Jahre unterdrückten. Erst wenn das Wehklagen der Israeliten Gott anrührte, schickte er ihnen einen auserwählten Richter, der mit seiner Hilfe die Israeliten befreite. Doch auch diesen Richtern gehorchten die Israeliten nicht und wenn der Richter erst einmal gestorben war, ließen die Israeliten nicht von ihrem halsstarrigen Wandel. (3)

Der erste Herrscher Kanaans, der die Israeliten unterdrückte war Kuschan-Rischatajim, der König von Mesopotamien, dem die Israliten acht Jahre lang dienten, bis sie vom Richter Otniel gerettet wurden. Nach dessen Richterzeit taten die Israeliten weiter, was Gott mißfiel und so schickte er Eglon, den König der Moabiter, der die Israeliten 18 Jahre lang unterdrückte. Erst als der Richter Ehud den König mit einem Dolch meuchelte, konnten sich die Israeliten befreien (4). Doch nach dem Tod Ehuds sündigten die Israeliten weiter, so dass Gott sie in die Hand von Jabin, der zu Hazor herrschte, gab. Dieser hatte eiserne Wagen und unterdrückte die Israeliten zwanzig Jahre, bis sie von der Richterin und Prophetin Debora befreit wurden. Debora konnte ihn besiegen, nachdem Jael, die Frau Hebers den Sisera, den Feldhaupthauptmann Jabins, heimtückisch in ihrem Zelt ermordete (5). Für diesen Sieg sangen Debora und Barak, der Heerführer der Israeliten ein Lied (6).

Doch nach dem Tod Deboras verfielen die Israeliten abermals der Sünde und gerieten so für sieben Jahre unter die Herrschaft der Midianiter bis Gott schließlich einen Engel zu Gideon sandte und ihn zum Richter erwählte und ihn zunächst von seiner Aufgabe überzeugen musste (7). Gideon zog dann mit einer kleinen Streitmacht in das Lager der Feinde und besiegte sie (8). Nach seinem Tod riss sein Sohn Abimelech die Herrschaft an sich, wobei er alle seine siebzig Brüder erschlug, mit Ausnahme Jotams, dem jüngsten Bruder, der sich verstecken konnte. Abimelech herrschte mit Gewalt, bis er schließlich bei der Belagerung von Tebez von einem Mühlstein erschlagen wurde (9). Nach Abimelech hatten die Israeliten den Richter Tola und nach diesem folgte Jair. Doch nach diesen gerieten die Israeliten in die Hand der Philister und Ammoniter, bis sie vom Richter Jeftah befreit wurden (10) und Jeftah kämpfte danach gegen den Stamm Ephraim, der ihm in der Schlacht nicht geholfen hatte. Nach Jeftah folgten die Richter Ibzan, Elon und Abdon (11).

Die Israeliten waren jedoch wiederum Ungehormsam gegen Gott und gerieten so für vierzig Jahre erneut in die Hände der Philister. Sie wurden schließlich aus der Unterdrückung befreit von Simson, einen ungestümen Kämpfer von großer Kraft, der bereits in frühen Jahren begann die Philister zu bekämpfen. Er besiegte die feindlichen Armeen, geriet jedoch durch den Verrat von Delila in die Hand seiner Feinde. Als er öffentlich zur Schau gestellt werden sollte, schaffte er es, mit Gottes Hilfe, mit seinen Händen den Fürstenpalast zum Einsturz zu bringen, wobei er selbst und die anwesenden Fürsten starben (12).

Im Anschluß wird die Geschichte der Daniter beschrieben, die auf ihrem Weg, weitere Teile ihres Gebiets zu erobern auch den Priester und die Heiligtümer des Israeliten Micha stahlen (13). Als weitaus folgenschwerer erwies sich jedoch der Versuch, einiger Bewohner der Stadt Gibea, einen reisenden Leviten zu überfallen. Dieser opferte ihnen daraufhin seine Nebenfrau und der Mob vergewaltigte sie zu Tode. Darauf zerteilte der Levit die Leiche der Frau und schickte die Teile zu allen Stämmen der Israeliten, die daraufhin von Gibea die Herausgabe der Schuldigen verlangten. Da sich Gibea weigerte und sich der Stamm Benjamins auf die Seite der zu ihm gehörigen Stadt stellte, kam es zu einem Krieg der Israeliten gegen den eigen Stamm Benajmin, bei dem letztere beinahe ausgelöscht wurde. Erst dann wurde Frieden geschlossen und es wurde dafür gesorgt, dass die Verbleibenden des Stammes Benjamins genug Frauen bekamen, um sich wieder vermehren zu können (14).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Inhaltsverzeichnis (Seite 9)
(2) Richter 1
(3) Richter 2
(4) Richter 3
(5) Richter 4
(6) Richter 5
(7) Richter 6
(8) Richter 7 bis 8
(9) Richter 9
(10) Richter 10 bis 11
(11) Richter 12
(12) Richter 13 bis 16 (13) Richter 17 bis 18 (14) Richter 19 bis 21