Der erste Brief des Paulus an die Korinther

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Dem Namen nach handelt es sich um einen Brief, den Paulus an die Korinther geschrieben hat. Gleich zu Beginn wird neben Paulus auch Sosthenes als weiterer Verfasser des Briefes genannt. Der Brief ist Bestandteil des Neuen Testaments. Er steht dort auf den Seiten 196-212 und umfasst somit 17 Seiten oder knapp 6% des Neuen Testaments (1).

Inhaltsangabe

Zunächst werden neben den beiden Verfassern auch die Empfänger genannt, welche da sind "die Gemeinde Gottes in Korinth, an die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen samt allen, die den Namen unsres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort". Zunächst lobt Paulus die Empfänger für die Gnade, die sie empfangen haben und für die Stärke ihrer Predigten. Sodann ermahnt er sie, sich nicht spalten zu lassen, da er von den Leuten der Chloe gehört hat, dass ein Streit unter ihnen sei und dass sich einzelne Mitglieder besonderen Einzelpersonen wie etwa Paulus selbst, Apollos, Kephas oder Christus zugehörig fühlten. Paulus hält dagegen, dass Christus nicht teilbar sei und dass niemand von ihnen im Namen des Paulus getauft worden sei. Insbesondere habe er, Paulus, ohne hin nur wenige Menschen getauft, nämlich Krispus und Gajus, sowie Stephanas und sein Haus. Er benennt das Kreuz Christus' als Zeichen der Weisheit für die Seligen und als Zeichen der Torheit für die, "die verloren werden". Und darum predige er denen "die berufen sind", nämlich den Juden und den Griechen (2).

Paulus predigt bewusst nicht mit weisen Worten, da es dabei nicht um Menschenweisheit ginge, sondern um Jesus Christus und um Gottes Kraft und um eine Weisheit, die nicht von dieser Welt ist (3). Zudem habe er zu den Korinther bislang in einer einfachen "fleischlichen" Weise gepredigt, weil diese im Galuben noch unerfahren waren. Jedoch sei er, so wie auch Apollos oder Kephas, lediglich ein Diener Gottes und allein Gott würde das Gedeien hervorrufen. Wer allerdings nach menschlicher Weisheit strebt, ist in Wahrheit ein Narr vor Gott (4).

Die Aufgabe der Menschen ist es treu zu Gott zu sein und nicht zu richten. Die Apostel wurden von Gott als Narren und die Allergeringsten hingestellt. Er Paulus sieht sich als Vater der Gemeinde um ihnen als Mahner und Unterweiser in Christus zu dienen. Zu dieser Aufgabe habe er ihnen zudem auch Timotheus geschickt Einige Korinther haben sich jedoch aufgeplustert als würde Paulus nicht nach Korinth kommen. Paulus kündigt jedoch an, recht bald zu ihnen zu kommen (5).

Paulus erwähnt, dass er von Unzucht in der Gemeinde erfahren hat und rügt den Umgang der Gemeinde mit solchen Erscheinungen. Er fordert die Gemeinde auf, derartige Sünder aus der Gemeinde auszuschließen, denn über diese habe sie das recht zu richten, während Gott über die außerhalb der Gemeinde richten würde (6). Die Gemeinde soll Rechtsstreitigkeiten innerhalb der Geminde richten und nicht von außenstehenden Richtern richten laasen. Außerdem sollen sie nichts Unrechtes tun, sondern sich lieber ungerecht behandeln lassen (7).

Im Zusammenleben von Mann und Frau bevorzugt Paulus die Ledigkeit und die Enthaltsamkeit. Jedoch sei es auch nicht verwerflich, wenn Mann und Frau eine Ehe eingehen und dort regelmäßigen Geschlechtsverkehr haben. Jeder Mann soll allerdings nur eine Frau haben und jede Frau nur einen Mann. Die Ehefrau darf ihren Mann nicht verlassen und ein Mann darf seine Frau nicht verstoßen. Es ist für einen gläubigen Mann oder eine gläubige Frau auch möglich, einen ungläubigen Partner zu nehmen und ihre Kinder empfangen dann die Heiligkeit des gläubigen Elternteils. Wenn der ungläubige Partner den Gläubigen verlassen will, so kann der Gläubige diesen problemlos ziehen lassen (8).

Ein weiterer Punkt, den Paulus anspricht, ist das essen von Götzenopferfleisch, was in seinen Augen eine läßliche Sünde ist, wenn man in wahrer Erkenntnis die Herrschaft Gottes erkannt hat. Allerdings birgt dieses Essen immer die Gefahr, dass es Unwissende ebenfalls dazu verführt und soll deswegen im Zweifelsfall besser bleiben gelassen werden (9). Außerdem berichtet er davon, dass er als Apostel, das Recht hätte von den Gläubigen ausgehalten zu werden. Dieses Recht würde er lediglich nicht wahrnehmen, da es seinen Ruhm, das Evangelium zu predigen, mindern würde. Sein Sinn und Streben sei jedoch allein die Verbreitung des Evangeliums und das gewinnen neuer Gläubiger (10).

Paulus nennt das vielfach gestrafte Volk Israel, von denen ihre Väter abstammten, als warnendes Beispiel für nicht gottgefälliges Leben, welches hart betsraft werden könne. Darum dürfe man niemals, auch nicht aus Gefälligkeit, den Götzen dienen. Man könne zwar alles tun und auch alles übliche Fleisch essen, aber nicht, wenn es Teil eines Götzendienstes sei, sondern immer nur zu Gottes Ehre (11).

Sodann wendet sich Paulus dem Gottesdienst zu und beschriebt zunächst, das dortige Verhältnis von Mann und Frau. Ein Mann soll, wenn er betet oder prophetisch redet, dies immer mit unbedecktem Haupt tun, die Frau dagegen mit bedeckten Haupt. Außerdem soll bei der Versammlung der Gemeinde nicht jeder für sich essen oder trinken, wie er vermag oder wie es ihm gefällt, sondern sie sollen alle gemeinsam das Brot des Herrn essen und aus dem Kelch des Herrn trinken (12). Paulus beschreibt, dass die Ausprägungen und Begabungen durch den Geist unterschiedlich aussehen können und auch unterschiedliche Funktionen haben, so wie die Gleider eines Körpers, aber letztendlich alle demselben Geist entspringen (13).

Paulus preist in fast poetischer Weise die Liebe und nennt sie die größte unter "Glaube, Hoffnung und Liebe", was nahelegt, dass mit der "Liebe" die Liebe zu Gott gemeint sein soll (14). Danach preist er die Vorzüge der Gabe der prophetischen Rede, insbesondere gegenüber der sogenannten "Zungenrede" (15).

Paulus redet von der Auferstehung von Jesus und von der Auferstehung aller Toten und sagt, wenn die Toten nicht auferstehen, dann ist auch Jesus nicht auferstanden und die ganze Lehre, die Paulus und die anderen Prediger verbreiten, wäre sinnlos. Da aber Jesus sicher belegt auferstanden sei, würden auch die Toten auferstehen und zwar nicht in ihrem vergänglichen weltlichen Körper, sondern in einem neuen himmlichen Körper (16).

Zum Abschluß ordnet Paulus an, dass die Sammlung von Gaben für die Heiligen nicht erst geschieht, wenn er zu ihnen käme, sondern das jeder am ersten Tag einer jeden Woche möglichst viel für diese Sammlung beiseite legt. Diese Gaben sollen dann, wenn er kommt, von vertrauenswürdigen Personen mit Briefen nach Jerusalem gebracht werden. Paulus plant, demnächst über Mazedonien zu den Korinthern zu kommen und vielleicht den Winter bei ihnen zu verbringen. Zunächst aber bleibt er nur bis Pfingsten in Ephesus und will die Korinther jetzt noch nicht offiziell besuchen. Wenn aber Timotheus zu ihnen käme, sollen die Korinther ihn sicher aufnehmen. Apollos dagegen werde trotz des Wunsches des Paulus in absehbarer Zeit nicht zu den Korinthern kommen. Er fordert die Korinther auf sich den Leuten aus dem Haus des Stephanas unterzuordnen und auch Fortunatus und Achaikus und allen die mitarbeiten und sich mühen, Anerkennung zu zollen. Er schließt mit den Grüßen der Gemeinden aus der Provinz Asien, von Aquila und Priska un der gemeinde in deren Haus, von allen Brüdern und von ihm selbst und wünscht ihnen die Gnade von Jesus Christus (17).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Inhaltsverzeichnis (Seite 11)
(2) 1.Korinther 1
(3) 1.Korinther 2
(4) 1.Korinther 3
(5) 1.Korinther 4
(6) 1.Korinther 5
(7) 1.Korinther 6
(8) 1.Korinther 7
(9) 1.Korinther 8
(10) 1.Korinther 9
(11) 1.Korinther 10
(12) 1.Korinther 11
(13) 1.Korinther 12
(14) 1.Korinther 13
(15) 1.Korinther 14
(16) 1.Korinther 15
(17) 1.Korinther 16