Exodus

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Der Exodus bezeichnet den Auszug der Israeliten aus Ägypten nach der Unterdrückung durch das ägyptische Volk. Die Entsendung der Zehn Plagen durch Gott fürhrte letztlich dazu, dass der Pharao, obwohl Gott sein Herz verstockt hatte, die Israeliten ziehen ließ. Und zwar mit all ihrem Vieh und mit silbernen und goldenem Geschmeide, dass sie von den Ägyptern erhalten haben. Insgesamt waren es 600000 Männer die auszogen und mit ihnen waren noch die Frauen und Kinder (wörtlich heißt es zwar "sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Frauen und Kinder.", doch damit ist nicht gemeint, dass die Frauen und Kinder zuhause blieben, sondern, dass sie bei den 600000 nicht mitgezählt wurden (siehe auch: Zählung beim Exodus)). Außerdem zog mit ihnen "viel fremdes Volk". Der Auszug begann am 15.Tag des 1. Monats, einen Tag nach der zehnten Plage Gottes und mit dem Beginn des Passafestes. Die riesige Menschenmenge zog zunächst von Ramses nach Sukkot (1).

Das Ziel der Reise sollte das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter sein, das als das Land, wo Milch und Honig fließen bezeichnet wird (2). Dabei setzte sich Gott selbst an die Spitze des Zuges und erschien am Tage als Wolkensäule und in der Nacht als Feuersäule, die gut sichtbar den Weg anzeigte und es den Israeliten ermöglichte, Tag und Nacht zu wandern. Zunächst begann die Reise jedoch mit einem Umweg durch die Wüste hin zum Schilfmeer. Der Weg durch das Land der Philister wäre näher gewesen, doch hätte möglicherweise zu Kämpfen mit den dortigen Bewohnern geführt. Nachdem sie Sukkot hinter sich gelassen hatten erreichten sie Etam (3).

Doch die Ägypter bereuten bald, dass sie Israeliten ziehen ließen und versuchten sie mit über 600 Streitwagen wieder einzufangen. "Bei Pi-Hahirot zwischen Migdol und dem Meer, vor Baal-Zefon; diesem gegenüber", also kurz vor dem Schilfmeer. Gott stellte sich als Wolkensäule zwischen die Ägypter und die Israeliten. Mose hingegen hob seine Hand und teilte das Schilfmeer, sodass die Israeliten trockenen Fußes hindurch ziehen konnten. Die Ägypter folgten ihnen auf diesem Weg, doch Mose ließ über sie das Wasser herein brechen, so dass das ganze Heer des Pharaos von Ägypten ertrank (4).

Vom Schilfmeer aus zogen die Israeliten weiter in die Wüste Schur und gelangten über Mara nach Elim und reisten von dort weiter in die Wüste Sin. In Mara zeigte Gott seinem auserwählten Volk, wie man bitteres Wasser reinigt und in der Wüste Sin, wie man sich von Manna ernährt. Nachdem sie die Wüste durchquert hatten, erreichten sie Refidim. In Refidim versorgte Gott sie mit Wasser und unterstützte sie im Kampf gegen Amalek, der sie dort angriff (5).

Zwei Monate nach Beginn des Auszugs erreichen die Israeliten die Wüste Sinai und lagerten gegenüber vom Berg Sinai. Und Mose stieg dort den Berg hinauf zu Gott, der gegenüber Mose seinen Bund mit den Israeliten herausstellte und ihnen die Zehn Gebote und Grundlagen für die Rechtsprechung gab (6). Dort nennt Gott auch explizit das Ziel des Exodus, nämlich ein Gebiet "von dem Schilfmeer bis an das Philistermeer und von der Wüste bis an den Euphratstrom" (7). Die dortigen Bewohner sollen ausgerottet oder aus dem Land vertrieben werden (8).

Fast ein Jahr nachdem die Israeliten den Berg Sinai erreichten, setzen sie am 20.Tag des 2.Monats ihre Reise fort und erreichen unter der Führung von Hobab drei Tage später sie zunächst die Wüste Paran (9). Doch bereits kurz nach dem Aufbruch wurden die Israeliten wieder unzufrieden, sodass Gott ihnen zunächst in Tabera teile des Lagers in Brand steckte und schließlich siebzig von den Ältesten des Volkes zur Stiftshütte einberief um ihnen etwas von dem geist, der auf Mose war einzugeben, dass sie ihn bei der Motivation des Volkes zu unterstützen. Außerdem schickte Gott vom Meer her soviele Wachteln bis sie es nicht mehr riechen können sollten. Schließlich schlug er das Volk außerdem mit einer Plage, so dass am Ort "Lustgräber" die lüsternen im Volk begraben wurde. Danach zogen die Israeliten weiter nach Hazerot und von dort aus weiter durch die Wüste Paran. (10)

Dort forderte Gotte Mose auf Kundschafter in das Land Kanaan zu schicken, das er für die Israeliten vorgesehen hatte. Und die Kundschafter sollten Älteste aus den Stämmen der Israeliten sein. Diese Späher reisten nach Süden und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis nach Rehob und gingen auch nach Hebron und zum Bach Eschkol. Nach vierzig Tagen kehrten sie von dem Erkundungsgang um und berichteten von Reichtümern des Landes, die so fruchtbar waren, dass tatsächlich "Milch und Honig" darin flössen. Allerdings berichteten sie auch von den Völkern, die das Land derzeit besiedelten und die sehr stark waren und weil sie sich davor fürchteten, zu versuchen diese Völker zu überwältigen, verbreiteten sie Gerüchte, dass die Bewohner des Landes Riesen seien (11).

Die Israeliten verweigerten sich daher aus Angst, weiter nach Kanaan zu ziehen und wollten einen Hauptmann aus ihren Reihen erwählen, der sie zurück nach Ägypten führen sollte. Einzig Mose, Aaron, Josua und Kaleb stellten sich dem Volk entgegen und das Volk wollte sie dafür steinigen. Diese erzürnte Gott, dass er abermals kurz davor war, die Israeliten auszurotten und wieder war es Moses Fürsprache, der ihn besänftigte. Schließlich beschloß Gott, die Israeliten zur Strafe für jeden Tag, den sie Kanaan erkundet hatten, ein Jahr durch Wüste ziehen zu lassen, insgesamt vierzig Jahre. Die Kundschafter, die die falschen Berichte gebracht hatten, lies er an einer Plage sterben. Allein die Kundschafter Josua und Kaleb, die sich gegen die Gerüchte gestellt hatten, sollten in dem ausgelobten Land wohnen (12).

Doch schon direkt darauf empören sich 250 Vorsteher der Gemeinde unter der Führung von Korach, Datan, Abiram und On gegen Mose, sodass dieser sie zu einem Gottesurteil herbeizitiert, bei dem Gott diese mitsamt ihrer Sippe von der Erde verschlingen ließ. Darüber empört sich schließlich die ganze Gemeinde gegen Mose und Aaron, so dass Gott eine Plage auf die Israeliten niedergehen läßt, die Mose und Aaron nur mühsam mit Räucherwerk eindämmen kommen. Bei der Plage sterben weitere 14700 Israeliten (13). Schließlich sammelt Mose 12 Stäbe, quasi wie Wahlzettel in der Stiftshütte von denen Gott den Stab Aarons ergrünen läßt als Zeichen, dass er sein Auserwählter sei. Doch trotz alle dieser Zeichen und Strafen bleibt der Widerstand der Israeliten bestehen: "Siehe, wir verderben und kommen um. Wer sich naht zu der Wohnung des HERRN, der stirbt. Sollen wir den ganz und gar untergehen?" (14).

Die Israeliten reisten weiter nach Kadesch in der Wüste Zin, wo Mirjam starb und begraben wurde. Von dort sandten sie Unterhändler zu den Edomitern und baten darum durch ihr Land hindurchzihen zu dürfen. Doch da diese die Erlaubnis nicht gaben, mussten die Israeliten an der Grenze von Edom entlang ziehen und gelangten so zum Berg Hor, wo Aaron starb und sein Sohn Eleasar sein Nachfolger wurde. Während sie dort lagerten wurden die Israeliten von dem König von Arad angegriffen, der einige Israeliten gefangen nahm. Doch Gott gab den Israeliten das Volk der angreifer in die Hand und die Israeliten vollstreckten den Bann an ihnen und ihren Städten (wobei unklar ist, welche Auswirkungen ein Bann hat). Die Gegend bekam durch den Namen Horma (15).

Anschließend zogen die Israeliten weiter von Hor in Richtung des Schilfmeers. Und wieder jammerten die Israeliten über Schicksal, so dass Gott feurige Schlangen unter das Volk sandte, die das Volk bissen, sodass viele von ihnen starben. Schließlich wandte sich die Gemeinde reumütig an Mose und der bekam von Gott den Auftrag eine eine eherne Schlange an einer Stange aufzurichten und wer gebissen werde und die Schlange ansähe, der würde leben. (16)

Die Israeliten zogen weiter über Obot, Ije-Abarim und den Bach Sered bis sie die Wüste südlich des Arnon erreichten. Und die Reise von Kadesch-Barnea bis zum Bach Sered dauerte 38 Jahre (24).

Von dort ging der Zug über Beer, Mattana, Nahaliel und Bamot-Baal bis in ein Tal bei dem Gipfel des Pisga (17). Von dort sandte Mose Boten zu Sihon, dem König der Amoriter und bat ihn um das Durchzugsrecht durch sein Land. Dieser verweigerte das jedoch ebenfalls und sammelte sein Kriegsvolk gegen die Israliten und bei Jahaz kam es zur Schlacht, die die Israeliten gewannen. Sie nahmen das Land vom Arnon bis an den Jabbok und bis Jaser an der Grenze zu den Ammonitern ein. Auch Heschbon, die Stadt des Königs nahmen sie ein und wohnten in den Städten der Amoriter und Jaser mit seinen Ortschaften wurde erobert. Bei Edrei auf dem Weg nach Baschan besiegten die Israeliten den dortigen König Og, der sich ihnen entgegenstellte. Nach und nach nahmen die Israeliten das ganze Land der Amoriter ein (18).

Die Israeiliten zogen weiter ins Jordantal und lagertern im Gebiet der Moabiter gegenüber von Jericho und die Moabiter fürchteten sich vor den Israeliten. Und Balak der König der Moabiter sandte Boten aus nach Petor zu Bileam, der die Israeliten verfluchen sollte, damit die Moabiter die Eindringlinge vielleicht im Kampf vertreiben könnten. Dieser musste allerdings zweimal aufgefordert werden zu kommen, da Gott ihm zunächst befahl, sich nicht einzumischen. Erst dann machte er sich auf den Weg, doch auf Gottes Geheiß verfluchte er die Israeliten nicht, sondern segnete sie dreimal und sagte stattdessen den Untergang der Völker voraus, die den Israeliten noch im Weg stehen würden. (19)

Die Israeliten lagerten in Schittim und fingen an, mit den Töchtern der Moabiter herumzuhuren. Diese luden sie zu Opferfeiern bei ihren Göttern und die Israeliten begannen, diese Götter, insbesondere den Baal-Peor, anzubeten. Dass entzürnte Gott und er forderte von Mose, alle Obersten des Volkes aufzuhängen. Außerdem schickte er eine Plage um des Peors willen, der 24000 Israeliten zum Opfer fielen. Erst als Pinhas den Israeliten Simri und die Midianiterin Kosbi erschlug, weil sie es wagten, vor der Stiftshütte aufzutauchen, wurden die Israeliten von der Plage erlöst und Gott befahl Mose, den Midianitern Schaden zu tun, weil diese den Israeliten Schaden mit ihrer List getan hätten (20). Und direkt nach der Zweiten Zählung der Israeliten (21) führten sie einen grausamen Rachefeldzug gegen die Midianiter durch (22). Eine kurze Übersicht über die bisherigen Reisestationen wurde auf Gottes Befehl von Mose selbst aufgestellt (23).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) 2.Mose 12.31 bis 12.51
(2) 2.Mose 13.5
(3) 2.Mose 13.17 bis 13.22
(4) 2.Mose 14.1 bis 14.31
(5) 2.Mose 15.22 bis 17.15
(6) 2.Mose 19.1 bis 20.21; ff.
(7) 2.Mose 23.31
(8) 2.Mose 23.23; 23.27 bis 23.33
(9) 4.Mose 10.10 bis 10.12 und 10.29 bis 10.33
(10) 4.Mose 11; 4.Mose 12.16
(11) 4.Mose 13
(12) 4.Mose 14
(13) 4.Mose 16 und 17.6 bis 17.15
(14) 4.Mose 17.16 bis 17.28
(15) 4.Mose 20.1 bis 21.3
(16) 4.Mose 21.4 bis 21.9
(17) 4.Mose 21.10 bis 21.20
(18) 4.Mose 21.21 bis 21.35
(19) 4.Mose 22 bis 24
(20) 4.Mose 25
(21) 4.Mose 26.1 bis 26.56<vr> (22) 4.Mose 31
(23) 4.Mose 33.1 bis 33.49<brY (24) 5.Mose 2.14