Gebetsriemen

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Der Gebetsriemen (oder "Tefillin") dient im jüdischen Glauben als Zeichen und Erinnerung beim Gebet. Die Verwendung solcher Gebetsriemen ergibt sich ebenso wie die Verwendung der "Mesusa" nicht direkt aus dem Bibeltext, sondern ist eine abgeleitete Interpretation (1). Sie geht zurück auf die Forderung Moses in seiner Abschiedsrede, die lautet: "Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft" (2). Die Worte sollten sich die Israeliten nicht nur zu Herzen nehmen und ihren Kindern einschärfen, sondern man sollte sie "binden zum Zeichen auf deine Hand und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen den Augen sein" (3). Diese Worte wurden wörtlich interpretiert und führten dazu, dass diese Bibelstelle beim jüdischen Gebet mit Lederriemen an Stirn und Handgelenken festgebunden werden.

Letztlich erscheint die Interpretation jedoch auch etwas fragwürdig. Nicht allein deshlab, weil diese Anwesiung nur eine von vielen ist, die man wörtlich auffassen könnte, sondern auch weil der Auftrag, die Worte an die Hand und zwischen die Augen zu binden auch noch an anderer Stelle genannt ist (4) ohne erkennbaren Bezug zur oben zitierten Textstelle ((2)).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Wikipedia (Tefillin)
(2) 5.Mose 6.4
(3) 5.Mose 6.8
(4) 2.Mose 13.9 und 13.16 sowie 5.Mose 11.18