Goldenes Kalb
Während Gott mit Mose spricht und ihm die Gesetze und Gebote nennt und auf Gesetzestafeln aufschreibt, werden die Israeliten ungeduldig und fordern von Aaron, ihnen einen Gott zu machen. Darauf ließ Aaron von allen die goldenen Ohrringe einsammeln und goß das Gold zu einem goldenem Kalb und baute vor ihm einen Altar und sprach: "Morgen ist des HERRN Fest", was vermutlich andeutet, dass es sich bei dem Kalb nicht um einen neuen Gott handeln sollte. Am nächsten Morgen wurden dem Kalb Brandopfer und Dankopfer dargebracht und anschließend standen die Israeliten auf um zu feiern (1).
Die Herstellung des goldenen Kalbs erscheint etwas unerwartet, weil zum einen die Israeliten als auserwähltes Volk während des gerade begonnenen Exodus zahlreiche Wunder Gottes zu sehen bekommen hatten und auch bereits die Zehn Gebote kannten, die im Ersten Gebot das Verbot von anderen Göttern und im Zweiten Gebot das Bildnisverbot enthielten. Da hatten die Israeliten noch versprochen, sich an diese Gebote zu halten (2). Ein so radikaler Abfall innerhalb von nur 41 Tagen ist höchst verwunderlich. Dazu kommt, dass sich der bisher so treue Aaron, der sogar zum Priester bestimmt worden ist, sich als Anführer dieser Ungehörigkeit einspannen läßt.
Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) 2.Mose 32.1 bis 32.6
(2) 2.Mose 24.3
