Bau eines Heiligtums

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Nach den Zehn Geboten, den Geboten des Zusammenlebens und den Rechtordnungen gab Gott Mose am Berg Sinai auch Regeln für den Bau eines Heiligtums. Dieses Heiligtum sollte getreu dem Bild einer Wohnung einen Ort erschaffen, an dem Gott unter den Israeliten wohnen könnte (1).

Erbauer

Als die Hauptverantwortlichen für den Bau des Heiligtums benannte Gott Bezalel, der besonders kunstreich Gold, Silber und Kupfer aber auch Steine und Holz bearbeiten konnte. An seine Seite gab er ihm Oholiab und weitere Künstler. Diesen hat Gott die Fähigkeiten "ins Herz" gegeben, die sie für Ihre Arbeit beim Aufbau des Heiligtums und bei der Anfertigung der Ausstattung der Stiftshütte und der Priester benötigen (2).

Finanzierung

Das Heiligtum soll aus freiwilligen Opfergaben der Israeliten erschaffen werden. Die gewünschten Gaben sind exklusiver Natur und werden genau aufgelistet (3). diese Materialien spendeten die Israeliten so reichlich, dass Mose schließlich anordnen musste, keine weiteren Gaben zu bringen, weil bereits mehr als genug Gaben zusammengekommen waren (4). Zum Betrieb des Heiligtums sind im folgenden alle Israeliten bei jeder Zählung verpflichtet, einen halben Taler Sühnegeld zu geben, der für den Dienst des Heiligtums verwendet werden soll. Andernfalls droht Gott mit einer Plage (5)

Aufbau

Innenzelt

Das Heiligtum soll aus zehn Stoffbahnen ("Teppichen") aus gezwirnter Leinwand erstellt werden. Diese Leinwände sollen mit blauen und rotem Purpur und mit Scharlach gefärbt sein und Cherubim soll kunstvoll eingewebt werden. Jede Stoffbahn soll 28 Ellen lang und vier Ellen breit sein. Jeweils 5 der Stoffbahnen werden zu einer großen Stoffbahn zusammengefügt. An jeder dieser großen Stoffbahnen werden genau gegenüber am Rand jeweils 50 pupurblaue Schlaufen und 50 goldene Haken angebracht, mit denen die beiden großen Stoffbahnen zusammengeheftet werden können. (6)

Überzelt

Weiterhin sollen elf Bahnen aus Ziegenhaar mit einer Länge von 30 Ellen und einer Breite von 4 Ellen hergestellt werden. Daraus werden zwei große Bahnen, eine aus fünf Teilen und eine sechs Teilen, erstellt. An die großen Bahnen werden am Rand jeweils 50 (einfache) Schlaufen und 50 Haken aus Kupfer angebracht, mit den die beiden Teile zusammengeheftet werden können. Das Überzelt soll an der Rückseite des Zeltes um eine halbe Bahn überstehen und auf den beiden Seiten jeweils eine Elle überstehen. Die Bahn aus sechs Teppichen soll an der Vorderseite angebracht werden, damit sie dort doppelt gelegt werden kann. Insgesamt scheint das Überzelt also eine vierecke Form zu haben. Das Überzelt soll mit rotgefärbten Widderfellen bedeckt sein, die wiederum von Dachsfellen bedeckt sind. (7)

Gestell

Zum Aufstellen der Zelte des Heiligtums sollen 48 Bretter aus Akazienholz hergestellt werden. Sie sollen zehn Ellen lang und 1,5 Ellen brei sein und jedes Brett soll zwei Zapfen haben, dass sie sich alle miteinander verbinden lassen. Jeweils zwanzig Bretter sollen im Norden und im Süden stehen, wobei die Zapfen nach unten stehen und mit silbernen Füßen bedeckt sind. Insgesamt braucht es so zweimal 40 dieser silbernen Füße. Die Rückwand wird aus acht Brettern mit sechsen silbernen Füßen gemacht. Alle Bretter sollen mit Gold überzogen sein und es sollen fünf Ringe aus Gold an jedem angebracht werden. Durch diese sollen mit Gold überzogene Riegel aus Akazienholz gesteckt werden können, um die Bretter zusammenzuhalten und zu stabilisieren. (8)

Allerheiligstes

Ein Vorhang aus blauem und roten Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand mit eingewebten Cherubim, soll im Zelt aufgehängt werden und die Bundeslade soll hinter dem Vorhang platziert werden und dieser Bereich ist das Allerheiligste des Heiligtums. (9)

Vorhof

Das Heiligtum soll einen Vorhof von 100 Ellen Länge an der Süd- und Nordseite und 50 Ellen Breite an der West und Ostseite haben. Im Norden und Süden sollen dazu jeweils 20 Säulen mit Füßen aus Kupfer und Nägeln und Ringbändern aus Silber benutzt werden, im Westen werden zehn Säulen verwendet und im Osten zweimal drei Säulen, weil dort in der Mitte ein 20 Ellen breiter Durchgang bleibt. Dieses Tor wird mit einer Decke aus blauem und rotem Purpur und gezwirnter feiner Leinwand bedeckt, alle anderen Wände von gezwirnter feiner Leinwand. Der Vorhof ist vermutlich überdacht, da seine Höhe mit fünf Ellen angegeben wird (10)

Einrichtung

Zu den Relikten, mit denen das Heiligtum ausgestattet werden soll, macht Gott teilweise recht genau Angaben, wie sie zu fertigen sind. Zu diesen Relikten gehören (11):

Die Bundeslade soll hinter einem Vorhang aus Tüchern im Heiligtum verborgen sein. Dieser abgetrennte Bereich wird auch das "Allerheiligste" genannt. Dort befinden sich auch der Gnadenthron, der auf die Lade gestellt wird und die Goldenen Cherubim, die nebem dem Thron stehen. Der Schaubrotetisch steht im normalen Bereich des Heiligtum an der Nordseite und ihm gegenüber steht der Siebenarmige Leuchter auf der Südseite. Der Eingangsbereich des Zelts wird ebenfalls überdeckt mit einer Leinwand aus blauem und rotem Purpur in Buntwirkerarbeit. Diese benötigt ebenfalls fünf mit Gold überzogene Säulen aus Akazienholz, die mit goldenen Nägeln und mit einem Fuß aus Kupfer versehen sind. (15)

Betrieb

Das Heiligtum wird von Priestern betrieben (16) und es sollen dort täglich vom Abend bis zum Morgen die Lampen am Siebenarmigen Leuchter brennen (17) und am Kupfernen Altar sollen täglich zwei einjährige Schafe geopfert werden (18), dabei soll das Feuer auf dem Altar niemals verlöschen und das Brandopfer soll die ganze Nacht bis zum Morgen auf dem Altar bleiben (19). Morgens und abends soll auf dem Räucheraltar Räucherwerk abgebrannt werden (20). Jedes Mal, wenn Mose zum Heiligtum ging, erschien Gott in Form einer Wolkensäule und redete mit Mose (21).

Die Stiftshütte war eine Art Wohnung für Gott. Immer, wenn Gott in der Wohnung war, bedeckte eine Wolke die Stiftshütte und die Israeliten wanderten an diesen Tagen nicht weiter. Nur wenn die Wolke sich von der Hütte erhob, brachen sie auf und wanderten weiter (22).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) 2.Mose 25.8 bis 25.9
(2) 2.Mose 31.2 bis 31.11
(3) 2.Mose 25.2 bis 25.7
(4) 2.Mose 36.4 bis 36.7
(5) 2.Mose 30.11 bis 30.16
(6) 2.Mose 26.1 bis 26.6
(7) 2.Mose 26.7 bis 26.14
(8) 2.Mose 26.15 bis 26.30
(9) 2.Mose 26.31 bis 26.33
(10) 2.Mose 27.9 bis 27.19
(11) 2.Mose 25.10 bis 25.40
(12) 2.Mose 27.1 bis 27.8
(13) 2.Mose 30.1 bis 30.10
(14) 2.Mose 30.17 bis 30.21
(15) 2.Mose 26.31 bis 26.36
(16) 2.Mose 28.1
(17) 2.Mose 27.20 bis 27.21
(18) 2.Mose 29.38 bis 29.42
(19) 3.Mose 6.2
(20) 2.Mose 30.7 bis 30.8
(21) 2.Mose 33.9
(22) 2.Mose 40.34 bis 40.38