Heimkehr aus Babel

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Die Herrschaft der Könige von Juda war sehr wechselhaft und es gab immer wieder sehr gottlose Herrscher unter ihnen, die anderen Göttern dienten und das Volk verführten. Da solches Verhalten Gott verärgerte führte es in der Folge meist dazu, dass das Volk Juda leidete. Meist setzte Gott zur Strafe äußere Feinde ein, die das Land heimsuchten. Unter der Herrschaft von König Zedekia schließlich gab Gott sein Volk ganz in die Hände des Feindes und die Überlebenden und alle Schätze wurden von Nebukadnezar nach Babel verbracht (1).

Gott erfüllte aber den Geist von Kyrus, dem König von Persien und ließ ihn verkünden, dass diesem nun alle Königreiche der Erde in die Hände gegeben habe und den Auftrag habe, das Haus des Herrn neu zu bauen. Kyrus rief alle aus Gottes Volk auf, zu ihm nach Jerusalem zu kommen, um ihm zu helfen. Daraufhin machten sich die Häupter der Sippen von Juda und Benjamin, sowie die Priester und die Leviten aus der Gefangenschaft in Babel auf und kehrten nach Juda zurück. Mit ihnen kamen viele Tausend andere aus der Landschaft Juda und kehrten zurück in ihr Land, ein jeder in seine Stadt. Eine genauere Auflistung der Sippen und der Anzahl der Anghörigen liefert das Verzeichnis der Heimkehrer aus Babel (2).

Als die Israeliten nun in ihren Städten waren, versammelten sie sich im siebten Monat geschlossen in Jerusalem. Jeschua und seine Brüder, die Priester und Serubbabel und seine Brüder erbauten den Altar Gottes an seiner früheren Stätte. Schon am ersten Tag des siebten Monats fingen sie an Brandopfer zu bringen, obwohl der Grundstein des Tempels noch nicht gelegt war. Außerdem hielten sie ein Laubhüttenfest, sowie das tägliche Brandopfer und die Opfer für die Neumonde. Sie zahlten Steinmetze und Zimmerleute mit Geld und gaben Speis und Trank und Öl an die Leute aus Sidon und Tyrus, damit sie Zedernholz vom Libanon nach Jafo bringen. Im zweiten Jahr nach ihrer Ankunft begannen die Arbeiten am Haus des Herrn unter der Leitung von Serubbabel, Jeschua, dessen Söhnen und dessen Brüdern Kadmiel, Binnui und Hodawja, sowie den Söhnen von Henadad. Als die Bauleute den Grund legeten stellten sich die Priester in ihrer Amtskleidung dazu und die Söhne Asafs spielten mit → Zimbeln, um Gott zu loben (3).

Als die, vermutlich alteingesessenen, Widersacher von Judas und Benjamin vom Tempelbau hörten, boten sie an, an ihm mitzubauen, was ihnen jedoch von Serubbabel und Jeschua verwehrt wurde, da es sich nicht ziemte. Da machte das abgewiesene Volk die Juden mutlos und schreckte sie vom Bauen ab und dingten Ratgeber, die bei den Königen von Persien gegen das Vorhaben intervenieren sollten. Zu Zeiten von Ahasveros wurde eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem geschrieben. und an Artahsasta schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und ihre Genossen einen Brief in aramäischer Sprache. Vermutlich einen weiteren Brief schrieben der Kanzler Rehum, der Schreiber Schimsai und die anderen Genossen, die Richter, Befehlshaber, Schreiber und Beamten, sowie die Männer von Erech, Babel, Susa und die anderen Völker, die Asenappar herbrachte und die sich in den Städten Samariens angesiedelt hatten. In diesem Brief beschwerten sie sich über die Juden, die die aufrührerische Stadt Jerusalem wieder aufbauen würden und warnten den König vor dem Wiederaufbau. Dieser antwortete, dass der Bau in Jerusalem tatsächlich gefährlich sei und ließ befehlen, den Aufbau mit Gewalt zu behindern. Diesem Befehl wurde Folge geleistet, so dass es Behinderungen gab bis ins zweite Jahr von Darius (4).

Auf Weissagung der Propheten Haggai und Sacharja machten sich Serubbabel und Jeschua wieder daran, am Haus des Herrn zu bauen. Da kamen Tattenai, der Satthalter des Gebiets jenseits des Euphrat, Schetar-Bosnai und ihre Genossen und verlangten zu wissen, wer den Befehl zum Weiterbau gegeben habe. Jedoch trauten sie sich nicht zu intervenieren, bevor sie Antwort auf einen weiteren Brief bekommen hatten, den sie an König Darius schickten. Nach Erhalt des Briefes ließ Darius seine Schatzhäuser in Babel durchsuchen und in der Festung Achmeta fand sich eine Aufzeichnung von König Kyrus, der die Anweisung an die Juden zum Tempelbau enthielt. Darum schrieb Darius zurück, man solle die Juden nicht nur gewähren lassen, sondern auch mit dem unterstützen, was sie benötigen. So schafften es die Juden, den Wiederaufbau des Tempels bis zum dritten Tag des Monats Adar im sechsten Jahr der Herrschaft von Darius zu vollenden (5).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Esra 36.11 bis 36.21
(2) 2.Chronik 36.22 bis Esra 2.1
(3) Esra 3
(4) Esra 4
(5) Esra 5 bis 6