Jesus: Frühes Wirken

Aus Bibel - Heilige Schrift
Wechseln zu: Navigation, Suche
Amazon-Werbung

Dieser Artikel beschreibt das frühe Wirken von Jesus anhand der Beschreibungen in den vier Evangelien:

Das Evangelium nach Matthäus:

Predigten

Als Jesus hörte, dass Johannes gefangen genommen wurde, zog er sich nach Galiläa zurück und wohnte in Kapernaum. In dieser Zeit fing Jesus selbst an zu predigen. Als er am Galiläischen Meer entlang ging, traf er die Brüder Simon und Andreas, die Fischer waren. Er forderte die beiden auf, ihm nachzufolgen und zu "Menschenfischern" zu werden. Die beiden ließen ihre Netze zurück und folgten ihm. Kurz darauf traf er die Brüder Jakobus und Johannes, die im Boot ihres Vaters Netze flickten. Auch diese forderte er auf, ihm zu folgen und sie taten es. Jesus zog in ganz Galiläa umher und lehrte in Synagogen und predigte das Evangelium. Er heilte außerdem Krankheiten und Gebrechen im Volk und schon bald verbreitete sich die Kunde von ihm in ganz Syrien. Von überall her brachte man ihm Kranke, die Jesus heilte und viele Menschen folgten ihm nach (1). Als Jesus das ganze Volk sah, das ihm folgte, stieg er auf einen Berg und hielt die Bergpredigt (2).


Wunderheilungen

Nach der Bergpredigt führte Jesus eine Reihe weiterer wundersamere Heilungen durch. Schon als er nach der Predigt vom Berg hinabstieg, heilte er einen Aussätzigen. In Kapernaum heilte er den Knecht eines Hauptmanns und im Hause des Petrus das Fieber von dessen Schwiegermutter und später viele Besessene. Er fuhr mit dem Boot auf die andere Seite des Sees, wobei er im Sturm den Wind und das Meer zur Ruhe brachte. Am anderen Ufer heilte er zwei Besessene von bösen Geistern, die darauf in eine Herde Säue fuhren und in den See liefen und ertranken. Als die Hirten dies in der Stadt berichteten, gingen die Bewohner der Stadt ihm entgegen und baten ihn, ihr Gebiet zu verlassen und Jesus fuhr mit dem Boot zurück ans andere Ufer. Dort heilte er einen Gelähmten, den man zu ihm brachte. Er gab sich ab mit Sündern und Zöllnern und bat mit Matthäus einen von ihnen, ihm zu folgen. Eine Frau mit Blutfluss wurde geheilt, indem sie ein Gewand berührte und er erkannte bei einem Mädchen, das Tod schien, dass dieses lediglich schlafen würde. Er heilte zwei Blinde und einen Menschen, der stumm und besessen war (3).

Insgesamt wird bei diesen Heilungen häufig erwähnt, dass diejenigen, die Heilung erfahren auch an die Macht von Jesus geglaubt haben. Außerdem werden Anzeichen deutlich, dass es Menschen gibt, denen Jesus Heilungen Angst machen oder die diese und seine Worte für Anmaßung und Gotteslästerung halten.


Aussendung der Jünger

Jesus erkannte, dass das Volk sehr groß war, und dass zuwenige waren, die wie er Gottes Wort und Gottes Gnaden unter dem Volk verbreiteten. In dieser Zeit hatte Jesus bereits zwölf besondere Anhänger berufen und um sich versammelt. Diese wurden "Jünger" oder auch "Apostel" genannt und bekamen von Jesus die Macht über unreine Geister, damit sie Krankheiten und Gebrechen heilen konnten. Nun schickte Jesus sie zu den hilfsbedürftigen Menschen in Israel, wobei sie jedoch die Heiden und die Städte der Samariter meiden sollten. Sie sollten von der nahenden Ankunft Gottes predigen und Kranke heilen und Tote aufwecken (4). Zugleich verkündet Jesus, dass es ihm nicht um den Frieden und das Wohlergehen der Menschen geht, sondern um deren Gefolgschaft und Treue ihm selbst gegenüber (5).


Das Evangelium nach Markus:

Nachdem Johannes der Täufer gefangen genommen wurde, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes. Als er am Galiläischen Meer entlang ging traf er die Fischer Simon und Andreas sagte ihnen, dass er aus ihnen Menschenfischer machen wolle. Diese folgten ihm und kurz darauf trafen sie die Fischer Jakobus und Johannes, die ihnen ebenfalls folgten, nachdem Jesus sie dazu aufgerufen hatte. Geminsam kamen sie nach Kapernaum, wo Jesus am Sabbat in die Synagoge ging und dort lehrte. Dort vertrieb er einen unreinen Geist aus einem der Besucher und die Kunde und auch das Entsetzen seiner Lehre verbreitete sich bald im ganzen Land. Im Anschluß heilte Jesus im Hause von Simon und Andreas, die Schwiegermutter Simons vom Fieber. Am Abend versammelten sich viele Leute aus der Stadt vor der Tür, die Leute brachten, die krank oder besessen waren und Jesus heilte sie.

In der Folgezeit reiste Jesus mit seinen Anhängern zu den Synagogen in ganz Galiläaä und trieb böse Geister aus. Nachdem er auch noch einen Aussätzigen heilte, verbreitete dieser die Kunde von Jesus so sehr, dass Jesus wegen des großen Andrangs nach ihm nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte, sondern draußen an einsamen Orten lagerte. Allerdings wurde er auch dort von Hilfesuchenden gefunden. Als er dennoch wieder nach Kapernaum ging, versammelten sich soviele dass nicht genug Platz für sie im Raum war und noch nicht einmal draußen vor der Tür. Und vor aller Augen heilte er einen Gelähmten. Weil er diesem jedoch auch seine Sünden vergab, empfanden das einige Schriftgelehrte als Gotteslästerung.

Jesus verließ Kapernaum und ging zurück an den See und lehrte das Volk, das zu ihm kam. Dort traf er Levi, einen Zöllner und forderte ihn auf, ihm nachzufolgen, was dieser tat (6).


Das Evangelium nach Lukas:

Jesus kam mit der Kraft des Geistes nach Galiläa, lehrte in den Synagogen und wurde von jedermann gepriesen. Dann kam er nach Nazareth und als er dort am Sabbat lesen wollte, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er laß daraus und redete dann mit den Besuchern, doch seine Worte erfüllten sie mit Zorn und sie stießen ihn zur Stadt hinaus und wollten ihn vom Abhang des Berges hinunterstürzen, aber Jesus ging einfach mitten durch sie hinweg (7). Jesus ging weiter nach Kapernaum und vertrieb während seiner Predigt dort einen unreinen Geist von einem der Anwesenden. Im Anschluss vertrieb er das Fieber von Simons Schwiegermutter als er in dessen Haus war. Am Abend heilte er alle Kranken die dorthin zu ihm gebracht wurden. In der Folge besuchte Jesus die Synagogen Judäas und predigte dort (8).

Am See Genezareth drängte sich eine so große Menge zu ihm, dass er in ein Boot stieg und die Menge von dort lehrte. Danach forderte er Simon auf, zum Fischfang hinauszufahren und Simon tat es und sie fingen eine so große Menge an Fischen, dass schon die Netze zu reißen begannen und schließlich beide Boote so voll waren, dass sie fast sanken. Und Jesus verkündete dem Simon, dass er künftig Menschen fangen würde. In einer ungenannten Stadt heilte Jesus einen Aussätzigen und die Kunde von Jesus breitete sich immer weiter aus und immer mehr Menschen wollten zu ihm kommen, um ihn zu hören und um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Jesus aber zog sich zurück in die Wüste und betete. Vor den Augen von Pharisäern und Schriftgelehreten, die extra wegen ihm gekommen waren, heilte Jesu nicht nur einen Gelähmten, sondern vergab ihm zuvor sogar auch noch seine Sünden. Danach sprach er den Zöllner Levi an und aß mit anderen Zöllnern in dessen Haus (9).


Das Evangelium nach Johannes:

Am dritten Tag nach seiner Taufe waren Jesus und seine Jünger zu einer Hochzeit in Kana geladen und auch seine Mutter war bei dieser Hochzeit dabei. Als bei der Feier der Wein ausgeht, ließ Jesus sechs steinerne Krüge von zwei oder drei Maß Inhalt mit Wasser füllen und verwandelte dieses in guten Wein. Das war das erste Zeichen, welches Jesus tat. Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern hinab nach Kapernaum. Dort blieben sie jedoch nicht lange und kurz vor dem Passafest zog Jesus hinauf nach Jerusalem und vertrieb dort die Händler und die Wechsler, die dort saßen mit einer Geißel aus Stricken aus dem Tempel und verlangte von ihnen: "Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!" (10).

In der Nacht kam ein Pharisäer namens Nikodemus zu Jesus und ließ sich von ihm über die Wiedergeburt des Geistes belehren. Jesus zog dann mit seinen Jüngern nach Judäa und taufte dort eine Weile. Derweil taufte Johannes in Änon (11). Allerdings taufte Jesus nicht selber, sondern überließ dies seinen Jüngern und bald kam den Pharisäern zu Ohren, dass er mehr Menschen taufte und zu seinen Jüngern machte als Johannes. Als Jesus erfuhr, dass die Pharisäer dies wussten, verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa. Dazu musste er jedoch durch Samarien reisen und kam dabei in die Stadt Sychar und hatte in der Nähe der Stadt ein Gespräch mit einer Samariterin. Nach zwei Tagen zog er weiter Richtung Galiläa und kam abermals nach Kana. Dort heilte er den Sohn eines Hauptmanns, wobei der Sohn während der Heilung in Kapernaum lag. Dies gilt als das zweite Zeichen das Jesus tat (12).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Matthäus 4.12 bis 4.25
(2) Matthäus 5 bis 7
(3) Matthäus 8.1 bis 9.34
(4) Matthäus 9.35 bis 10.8
(5) Matthäus 10.34 bis 10.42
(6) Markus 1.14 bis 2.14
(7) Lukas 4.14 bis 4.30
(8) Lukas 4.31 bis 4.44
(9) Lukas 5.1 bis 5.32
(10) Johannes 2.1 bis 2.16
(11) Johannes 3
(12) Johannes 4