Jesus: Verurteilung

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Dieser Artikel beschreibt die Verurteilung von Jesus anhand der Beschreibungen in den vier Evangelien:

Das Evangelium nach Matthäus:

Verurteilung durch den Hohen Rat

Nach seiner Gefangennahme wurde Jesus vor den Hohepriester Kaiphas und den Hohen Rat geführt. Dieser suchte mit Hilfe von falschen Zeugen nach etwas, was sie gegen Jesus verwenden konnten, doch fanden nichts. Erst als Kaiphas Jesus fragte, ob er Gottes Sohn sei und Jesus es bestätigte, konnte Kaiphas diese Aussage als Gotteslästerung gegen Jesus verwenden und der Hohe Rat sprach gegen Jesus die Todesstrafe aus. Nach dem Urteil spien sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit Fäusten (1).


Verurteilung durch Pilatus

Danach überantworteten sie Jesu dem Statthalter Pilatus. Vor diesem bestätigte Jesus auf Nachfrage, dass er der König der Juden sei, sonst sagte er aber nichts zu den Anklagepunkten, die gegen ihn vorgebracht wurden. Allerdings hatte der Stathalter eine Gewohnheit, zum Passafest einen Gefangenen frei zu lassen, welcher vom Volk bestimmt wurde. Darum bot er dem Volk an, Jesus oder aber Jesus Barabbas freizulassen. Das Volk entscheid sich, auch auf Drängen der Hohepriester, für die Freilassung von Barabbas. Obwohl Pilatus Jesus für einen Gerechten hielt und versuchte, sich selbst von der Schuld der falschen Verurteilung reinzuwaschen, ließ er Barabbas frei und ließ Jesus geißeln und gab ihn frei zur Kreuzigung (2).


Das Evangelium nach Markus:

Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat suchten nach Beweisen gegen Jesus, dass sie ihn zum Tode verurteilen konnten und es wurden reihenweise falsche Zeugnisse gegen ihn vorgebracht, die sich jedoch selbst widersprachen. Schließlich fragte ihn der Hohenpriester, ob Jesus der Christus sei und dieser bejahte. Dies nahm der Rat als Beweis seiner Gotteslästerung und einige spien im ins Gesicht und die Knechte schlugen ihm ins Gesicht (3).

Am nächsten Morgen banden sie Jesus und überantworteten ihn Pilatus. Dieser erkannte, dass die Anklage gegen Jesus auf dem Neid der Hohenpriester beruhte und versuchte, ihn im Rahmen des Festtages freizugeben. Doch das Volk, angestachelt von den Hohenpriestern, wollte stattdessen lieber Barabbas' Freilassung. Da Pilatus dem Volk zu Willen sein wollte, gab er Barabbas frei und ließ Jesus geißeln und gab ihn frei zur Kreuzigung (4).


Das Evangelium nach Lukas:

Die Männer, die Jesus in das Haus des Hohenpriesters geführt hatten, verspotteten ihn und schlugen ihn und schmähten ihn mit vielen Lästerungen. Als es Tag wurde, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und diese fragten ihn, ob er der Christus sei. Und als Jesus dies bestätigte, sprachen sie ihn schuldig. Die Versammlung stand auf und führte ihn zu Pilatus und klagten ihn an der Aufhetzung des Volks und beschuldigten ihn, dem Kaiser die Steuern zu verweigern und zu behaupten der Christus und ein König zu sein. Doch Pilatus sprach zu den Hohenpriestern, dass er keine Schuld an Jesus fände. Als er aber hörte, dass Jesus ein Untertan von Herodes sei, sandte er Jesus zu diesem, der in diesen Tagen ohnehin in Jerusalem war. Herodes freute sich sehr, Jesus endlich mit eigenen Augen zu sehen und fragte ihn viel, doch Jesus antwortete nichts. Die Hohenpriester und Schriftgelehrten standen während dessen daneben und verklagten Jesus und Herodes verachtete und verspottete ihn und legte ihm ein weißes Gewand an und ließ seine Soldaten ihn zurück zu Pilatus führen. An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde, während sie sich zuvor feind gewesen waren.

Pilatus rief die Hohenpriester und die Oberen und das Volk zusammen und sprach, dass weder er selbst noch Herodes eine Schuld an Jesus gefunden hatten, die den Tod rechtfertigten. Darum wollte er ihn schlagen lassen und dann freigeben. Doch da schrien alle miteinander, dass er Jesus verurteilen und Barabbas freigeben sollte. Als Pilatus weiter auf sie einredete, forderten sie die Kreuzigung von Jesus und als Pilatus das dritte Mal auf sie einredete nahmen ihre Forderungen und ihr Geschrei dermaßen überhand, dass Pilatus ihre Bitte erfüllte (5).


Das Evangelium nach Johannes:

Der Hohenpriester Hannas befragte Jesus zu seinen Jüngern und zu seiner Lehre. Jesus antwortete, er habe stets in der Öffentlichkeit geredet, so das man nicht ihn sondern jeden Zuhörer nach dem Inhalt seiner Reden fragen könne. Darauf schlug ihm einer der Knechte ins Gesciht und warf ihm vor, respektlos gegen den Hohenpriester zu sein. Hannas sandte Jesus gebunden weiter zu Kaiphas. Dann führten sie Jesus von Kaiphus zum Prätorium, wo Pilatus zu ihnen hinaus kam. Pilatus forderte die Ankläger auf, Jesus nach ihrem eigenen Gesetz zu verurteilen, doch diese sagten, dass sie niemanden töten dürften. Pilatus befragte den Jesus, konnte aber keine Schuld bei ihm feststellen und bot den Juden an, ihn als Gnadenakt zum Passafest freizugeben. Doch die Juden forderten, statt Jesus den Barabbas freizugeben. Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln (6).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Matthäus 26.57 bis 26.68
(2) Matthäus 27.1 bis 27.26
(3) Markus 14.53 bis 14.65
(4) Markus 15.1 bis 15.15
(5) Lukas 22.63 bis 23.25
(6) Johannes 18.19 bis 19.1