Söhne Kalebs

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Wer waren die Söhne Kalebs?

Kalebs hatte mit Asuba die Tochter Jeriot. Diese hatte, vermutlich mit einem anderen Mann die Söhne Jescher, Schobab und Ardon (1). Nach Asubas Tod nahm er Efrata zur Frau und hatte mit ihr den Sohn Hur (2). Nach dem Tod seines Vaters Hezron hatte er Geschlechtsverkehr mit dessen Frau Efrata und zeugte mit ihr den Sohn Aschhur (3). Kurz darauf heißt es: "Die Söhne Kalebs, des Bruders Jerachmeels, sind: Mescha, sein Erstgeborener, der Vater Sifs und die Söhne Mareschas, des Vaters Hebrons (4). Hiernach folgen weiteree Söhne Kalebs, die er mit seinen Nebenfrauen Efa (5) und Maacha (6) hatte. Wie ist die Beschreibung gemeint und ist sie in sich stimmig?

Kaleb wird in (1) als der Sohn Hezrons bezeichnet. Die Stelle (2) ist der direkt darauf folgende Vers. In (3) ist Kaleb wieder der Sohn Hezrons und in (4) wird er als Bruder Jerachmeels bezeichnet. Alle vier Beschreibungen deuten also zunächst einmal deutlich darauf hin, dass es sich um die gleiche Person handelt.

Die hatte zunächst eine Tochter, die Jeriot. Die Beschreibung "Und dies sind ihre Söhne:" in (1) wirft kurz die Frage auf, ob sich das Wort ihre nur auf Jeriot oder auf Jeriot und ihren Vater Kaleb bezieht. Jedoch scheint es unwahrscheinlich, dass Kaleb mit seiner eigenen Tochter Kinder gezeugt hat und die unverfängliche Deutung, dass Jeriot drei Söhne mit einem anderen Mann hatte wird hier die richtige sein. Auch der Sohn Hur, der Kaleb im nächsten Vers zugedacht wird, scheint unzweifelhaft. Ebenso verhält es sich mit Aschhur, den er zwar, aus heutiger Sicht eher ungewöhnlich, mit der Frau seines verstorbenen Vaters zeugt. Damit hätte Kaleb drei Kinder, die offensichtlich in der Reihenfolge Jeriot, Hur und Aschhur geboren sind. Wenn in (4) berichtet wird, dass sein erstgeboner Sohn Mescha gewesen sei, ist das zwar chronologisch ungeschickt berichtet, was im ersten Blick zu Fragen führt. Doch letztlich muss man wohl davon ausgehen, dass es diesen Sohn vor den drei bisher genannten gab.

Verwirrung stiftet dann die weitere Beschreibung in (4), der es schwierig macht Auflistung und Beiordnung zu unterscheiden. "Mescha" nach dem Doppelpunkt, sagt klar, dass Mescha Kalebs Sohn ist. Der nächste Satzabschnitt ", sein Erstgeborener" ist vom sprachlichen nur mit bösem Willen als eine Aufzählung zu verstehen. Kaleb hat also nicht zwei Söhne (einen namens Mescha und einen unbenannten "Erstgeborenen"). Der Zusatz bezieht sich mit aller Wahrscheinlichkeit auf den gerade genannten Mescha und zeichnet ihn als Erstgeborenen aus. Vom sprachlichen weniger sicher, aber vermutlich im Ergebnis ebenso, verhält es sich mit dem nächsten Satzteil ", der Vater Sifs". Auch dies ist nicht etwa eine weitere Person, sondern eine weitere Beschreibung von Mescha.

Der nächste Satzabschnitt ist jedoch weniger eindeutig. Vom Satzbau handelt es sich bei "und die Söhne Mareschas" nun doch um eine neue Personengruppe und nicht mehr um eine Beschreibung weiterer Eigenschaften von Mescha. Damit wären also die Söhne Mareschas auch die Söhne Kalebs. Sofern man nicht einen hanebüchenen Fehler in der Beschreibung annehmen will, bleibt wieder nur die Erklärung, dass der Begriff Sohn entweder in Bezug auf Kaleb oder auf Marescha nicht im Sinne von leiblicher Sohn, sondern lediglich als Nachkomme verstanden werden muss. In Anbetracht der Tatsache, dass Marescha bisher nicht als Person in Erscheinung getreten sind, ist tendenziell zu vermuten, dass Marescha erst nach Kaleb in der Ahnenreihe kommt, was bedeuten würde, dass die genannten Söhne Mareschas liebliche Söhne sind und nicht die von Kaleb. Dies bleibt jedoch eine begründete Vermutung, die nicht sicher ausschließt, dass es sich genau andersherum verhält. Zudem könnte man auf die Idee kommen, dass mit "Marescha" gar keine Person, sondern die Stadt "Marescha" gemeint sein könnte. In dem Fall handelte es sich bei Marescha lediglich um eine Ortsangabe, die wenig über die Ahnenfolge aussagen würde. Die Interpretation mit der Stadt Marescha, erscheint aber insofern unwahrscheinlich, da sich der letzte Satzabschnitt ",des Vaters Hebrons." sprachlich recht deutlich auf Marescha bezieht. Sofern hier keine besonders bildhafte Sprache verwendet wird, wäre Marescha damit eine Person.

Des Weiteren hatte Kaleb eine Nebenfrau Efa, die Haran, Moza und Gases gebar. Es kann letztlich nur mit hoher Wahrscheinlichkeit vermutet werden, dass der Vater jedesmal auch Kaleb war. Denn es heißt jedesmal nur, dass Efa "gebar". Auch die Umschreibung "Haran aber zeugte Gases", lässt durchaus auch die Vermutung zu, dass Haran keinen zusätzlichen Sohn desselben Namens gezeugt hat, sondern der Vater des gerade zuvor als Bruder aufgeführten Gases sein könnte. (5)

Ausserdem hatte Kaleb eine Nebenfrau Maacha. Auch sie "gebar" Kinder, die vermutlich Kaleb zuzurechnen sind, nämlich die Söhne Scheber, Tirhana, Schaaf und Schewa. Die Formulierung "Aber Achsa war Kalebs Tochter" lässt ebenfalls mehrere Wertungen zu. Hier wird zumindest eindeutig die Vaterschaft Kalebs hervorgehoben, was im gegenzug jedoch den Zweifel an der Vaterschaft bei den anderen Kindern, bei denen das nicht erwähnt ist, leicht erhöht. Zudem lässt die Formulierung einen kleinen Restzweifel, ob Maacha die Mutter Achsas war oder eine andere Frau. Zudem könnte eventuell auch Achsa, die Frau des Otniel gemeint sein, deren Vater ebenfalls Kaleb hieß. In dem Fall hätte der hier genannte Kaleb doch keine Tochter dieses Namens. (6) Eine solche Betrachtung scheint zwar weit hergeholt, weil der Bezug zu einer anderen Achsa aus heiterem Himmel käme, doch auch im vorigen Vers gibt es eine Beschreibung, die nicht klar einzuordnen ist (7)


Die damit wahrscheinlichste Deutung ist, dass Kaleb die Kinder Mescha, Jeriot, Hur und Aschhur (in dieser Geburtsreihenfolge) hatte, wobei Jeriot eine Tochter und die anderen drei Söhne sind. Hinzu kommen Haran, Moza und Gases, sowie die Söhne Scheber, Tirhana, Schaaf und Schewa. Außerdem die Tochter Achsa, wobei diese zeitlich nicht sicher einzuordnen sind und bei allen Zweifel verbleiben, ob sie wirklich Kalebs Kinder sind. Weitere leibliche Kinder sind nicht ausgeschlossen, aber werden bis hier nicht ausdrücklich und zuordnungsbar genannt.



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) 1.Chronik 2.18
(2) 1.Chronik 2.19
(3) 1.Chronik 2.24
(4) 1.Chronik 2.42
(5) 1.Chronik 2.46
(6) 1.Chronik 2.48