Sündopfer

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Ein Opferritual, das bei der Priesterweihe Verwendung findet (1). Anhand des Namens und der Durchführung ist zu vermuten, dass dieses Opfer dazu dient, sich von gemachten Sünden rein zumachen und dass ein wichtiger Aspekt des Opfers ist, dass es "absolut" ist. Das heißt anders als etwa beim Brandopfer oder dem Hebopfer verbleibt für den Opfernden keinerlei Nutzen aus dem Opfer, außer der Opferung selbst. Wer bei seinem Vergehen außerdem noch Schuld auf sich geladen hat, muss zusätzlich ein Schuldopfer ableisten.

Ein Sündopfer ist immer dann zu erbringen, wenn jemand aus Versehen gegen irgendeines der Gebote Gottes verstößt. Dabei hängt die Größe der Opfergabe davon ab, wer der versehentliche Sünder ist (2). Die einzelnen Riten bei der Opferung werden dabei genau beschrieben und ähneln sich in den Grundprinzipien. Im Wesentlichen wird dabei das Fett der Tiere als Brandopfer geopfert. Alles andere wird außerhalb des Lagers verbrannt, so dass es niemanden von Nutzen ist (3). Es scheint jedoch so zu sein, dass in den Fällen, bei denen der Priester selbst nicht unter den Sündern ist (was in den ersten beiden Fällen der Fall ist), der Priester die Überreste als Speisopfer erhält (4):

  • Gesalbter Priester: Einen makellosen jungen Stier (5)
  • Das ganze Volk: Einen makellosen jungen Stier (6)
  • Stammesfürst: Einen makellosen Ziegenbock (7)
  • Normaler Bürger: Eine maklelose Ziege oder ein makelloses weibliches Schaf (8)

Dazu muß bei folgenden Vergehen das Vergehen bekannt gegeben werden und ein Opfer gebracht werden: Wenn jemand einen Fluch als Zeuge hört und den Fluchenden nicht anzeigt, wenn jemand etwas Unreines anrührt, wenn jemand einen Schwur bricht. In diesem Fall muss er das größte Opfer von den folgenden geben, dass er zu geben vermag (9):

  • ein Mutterschaf oder eine Mutterziege
  • zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben
  • ein zehntel Scheffel feinstes Mehl

Das Sündopfer wird an der gleichen Stelle geschlachtet, an der auch das Brandopfer geschlachtet wird und der Priester, der das Sündopfer darbringt, soll es an heiliger Stätte im Vorhof der Stiftshütte essen. Das Fleisch des Sündopfers ist ein Hochheiliges und außer den Priestern, dürfen nur deren männliche Familienangehörigen davon essen. Wer das Fleisch dennoch anrührt, soll künftig dem Heiligtum gehören. Wird das Fleisch in einem irdenen Topf zubereitet, so muss der Topf anschließend zerbrochen werden. Wurde es in einem kupfernen Topf zubereitet, so muss er hinterher gescheurt und mit Wasser gespült werden (10).




Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) 2.Mose 29.14
(2) 3.Mose 4.2
(3) 3.Mose 4.8 bis 4.12 und 4.19 bis 4.21
(4) 3.Mose 5.13
(5) 3.Mose 4.3 bis 4.12
(6) 3.Mose 4.13 bis 4.21
(7) 3.Mose 4.22 bis 4.26
(8) 3.Mose 4.27 bis 4.35
(9) 3.Mose 5.1 bis 5.13
(10) 3.Mose 6.18 bis 6.23