Sein Licht unter den Scheffel stellen

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Sein Licht unter den Scheffel stellen (1)

Wenn man sagt, jemand stellt sein Licht unter den Scheffel, dann meint man jemanden, der seine guten Taten und seine Qualitäten kleinredet oder gar ganz verbirgt. Oft in der Bedeutung, dass derjenige dadurch Nachteile (etwa im Beruf) erleidet, weil er sich durch seine (übertriebene) Bescheidenheit um die Anerkennung und den Lohn bringt, der ihm ansonsten zufallen könnte.

In der Bibel ist das Zitat allerdings gerade nicht auf die einzelne Person gemünzt. Dort heißt es: "Ihr seid das Licht der Welt. (...) Man zündet auch nicht ein Licht und setzt es unter einen Scheffel, (...); so leuchtet es allen, die im Haus sind." (2).

Zudem ist das Zitat ein Teil der Bergpredigt. Und in dieser wird in der Folge von Jesus ausdrücklich Bescheidenheit eingefordert und er sagt, man soll es im Verborgenen halten, wenn man Almosen gibt, betet oder fastet und es nicht allen Leuten deutlich machen, dass man derart Gutes tut. Denn wer mit seinen Taten prahlt und um Anerkennung heischt, der hat seinen "Lohn schon gehabt" (3).

Zwar geht auch das genannte Zitat aus der Bergpredigt weiter mit: "So laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." (4). Doch insgesamt ist der Tenor dieses Leuchtens zum Einen vermutlich eher an die Gemeinschaft als Ganzes (von der der einzelne nur ein Teil ist) gerichtet, die als ganzes ein leuchtendes Vorbild darstellen soll. Zum Anderen sollen die guten Eindrücke, die hervorgerufen werden, nicht dem persönlichen Vorteil dienen (zumindest nicht vor dem Lohn, den man später im Himmelreich erfährt), sondern zum guten Ansehen des auserwählten Volks und damit zur Preisung Gottes.



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Matthäus 5.15
(2) Matthäus 5.14 bis 5.15
(3) Matthäus 6.1 bis 6.18
(4) Matthäus 5.16