Bergpredigt

Aus Bibel - Heilige Schrift
Version vom 28. Januar 2014, 15:25 Uhr von Edit (Diskussion | Beiträge)

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Nachdem Jesus durch seine Predigten und Lehren und auch durch seine Heilkunst weit bekannt war, dass viele Menschen ihm folgten, setzte er sich auf einen Berg und lehrte sie. Diese Lehre wird in der Zwischenüberschrift vor Kapitel 5 im Evangelium nach Matthäus als "Bergpredigt" bezeichnet (1).

Die Predigt beginnt damit, dass die Leidenden und die Gutherzigen und Gerechten von ihm gesegnet werden (2). Im Folgenden behandelt Jesus die Gesetzgebung, die auf den zehn Geboten von den Gesetzen von Mose fusst. Jesus will diese Gesetze nicht auflösen, sondern er will sie erfüllen und nennt zu vielen eine eigene Interpretation. In Bezug auf das Tötungsverbot und das Verbot des Ehebruchs erklärt Jesus verschärfend nicht allein die Tat selbst, sondern bereits deren Vorstufen für falsch und spricht sich gegen die Scheidung der Ehe aus, wenn ihr nicht bereits ein Ehebruch der Frau vorangegangen ist (3). Auch das Schwören soll generell unterbunden werden, weil "Ja" oder "Nein" als Antworten ausreichen sind (4).

Das alte Prinzip "Auge um Auge" möchte Jesus ersetzen durch das Prinzip der Duldsamkeit: "Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar." (5). Außerdem fordert er auf, nicht nur seinen Nächsten zu lieben und seinen Feind zu hassen, sondern auch die Feinde zu lieben (6). Insgesamt sollen die Menschen bereits auf Erden zu einer gottlichen Vollkommenheit streben (7).

Bei den Wohltaten und Diensten, genannt sind explizit das Almosengeben, das Beten und das Fasten, soll man dies im Verborgenen tun und nicht mit seinen Taten brüsten, da man ansonsten "seinen Lohn bereits gehabt" habe durch die Anerkennung, die man von seinen Mitmenschen erheischt. Beim Beten soll man außerdem nicht viele unnütze Worte machen, da Gott ohnehin weiß, was ein jeder braucht. Darum soll man beim Beten einfach das "Vaterunser" beten (8).

Die Menschen sollen nicht nach irdischem Reichtum streben, weil dieses Streben mit dem Streben nach Gott konkurriert (9) und sie sollen nicht über andere richten, weil sie ansonsten nach gleichem Maß gerichtet würden und dabei schnell herauskäme, dass sie selbst nicht ohne Schuld wären (10).

Zum Abschluß versichert Jesus, dass Gott die Bitten derer erhören würde, die ihn um Hilfe bäten (11). Er warnt jedoch vor falschen Propheten und von der Schwierigkeit, den gottgefälligen Weg zu gehen und vor den Folgen, wenn man diesen Weg verlässt (12).

Als Jesus seine Rede beendet hat, war das Volk entsetzt über seine Lehre, weil er sie mit (gesetzgeberischer) Vollmacht gehalten hat und nicht mit der (lediglich gesetzauslegenden) Befugnis eines Schriftgelehrten (13).


Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Matthäus 5 bis 7
(2) Matthäus 5.1 bis 5.12
(3) Matthäus 5.17 bis 5.32
(4) Matthäus 5.33 bis 5.37
(5) Matthäus 5.39
(6) Matthäus 5.43 bis 5.44
(7) Matthäus 5.48
(8) Matthäus 6.1 bis 6.18
(9) Matthäus 6.19 bis 6.34
(10) Matthäus 7.1 bis 7.6
(11) Matthäus 7.7 bis 7.11
(12) Matthäus 7.12 bis 7.27
(13) Matthäus 7.28 bis 7.29