Messprogramme für Webseiten
Hinweis: Der Autor des Artikels ist kein ausgebildeter Fachmann zum Thema. Alle hier getroffenen Aussagen sind nach bestem Wissen sowie gegebenenfalls nach persönlicher Einschätzung des Autors getroffen. Dabei ist es leider nicht auszuschließen, dass einige Angaben veraltet, irreführend oder sonstwie fehlerhaft sind. Letztendlich liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen Lesers, die hier gemachten Angaben zu überprüfen und gegebenenfalls weitere Informationen einzuholen. Der Autor kann und will darum keine Garantie oder Haftung für Probleme oder Verluste, die trotz oder wegen der Befolgung der hier genannten Ratschläge eintreten, übernehmen. Jeder Leser hat natürlich die Möglichkeit, die folgenden Ratschläge nicht zu befolgen oder sie gar nicht erst zu lesen.
Wie kann ich meine Webseite bewerten?
Dieser Artikel behandelt hilfreiche Werkzeuge zur Bewertung und Optimierung von Webseiten. Er ist Teil einer Serie über Webseitenoptimierung und am Ende dieses Artikels gibt es eine Übersicht über weitere Artikel zu diesem Thema.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Bewertungsprogramme für Webseiten sind hilfreich, wenn man versucht, diese zu optimieren, denn sie liefern einen guten Hinweis auf den Fortschritt der Optimierungsarbeit und benennen oftmals konkret Verbesserungsschritte, an denen man noch arbeiten muss. Allerdings sollte man immer bedenken, dass die zugrunde liegenden Messverfahren im Zweifelsfall subjektiv sind und dass die Beurteilung rein technisch erfolgt. In manchen Fällen, wie etwa bei der Optimierung von Besucherzahlen oder vom Ranking in Suchmaschinen werden sich Verbesserungen nicht sofort einstellen.
Die vorgestellten Messmethoden messen jeweils nur den Ist-Zustand der Webseite, Prognosen über die Auswirkungen von Veränderungen können sie wenn überhaupt nur bedingt machen. Um verschiedene Varianten seiner Webseiten zu testen, kann man diese testweise messen oder sogar mit etwas Aufwand dafür sorgen, dass diese gleichzeitig ausgeliefert werden (ein Besucher bekommt jeweils zufällig eine der Varianten zu sehen) und dann deren Ist-Werte vergleichen, um herauszufinden, welche Variante am erfolgreichsten ist.
Einige Analysetools müssen in die eigene Webseite eingearbeitet werden. Dort sind sie zwar für den Besucher zumeist weitgehend unsichtbar, aber man sollte bedenken, dass sie trotzdem Resourcen verbrauchen, indem sie Daten versenden oder speichern. Dies kann im Einzelfall die Leistung der Webseite wenn auch meist minimal beeinträchtigen. Bei einigen Messmethoden wird zudem die IP-Adresse des Besuchers verwendet, was jedoch eventuell datenschutztechnisch bedenklich ist.
Im Folgenden sollen Kriterien und Werkzeuge genannt werden, mit denen man bestimmte Aspekte der eigenen Webseite messen und damit zumeist auch verbessern kann. In jeder Kategorie wird meist nur eine kleine Auswahl von Werkzeugen genannt. Wenn man an einer Messung interessiert ist, kann ich es sich eventuell lohnen, im Internet nach weiteren Werkzeugen zu suchen, die hier nicht genannt sind.
Inhalt und Layout
Inhalt und Layout einer Webseite sind durch Programme nur schwer direkt zu bewerten und werden zudem auch subjektiv unterschiedlich von verschiedenen Besuchern bewertet. Darum ist hier der erste Schritt die Bewertung durch menschliche Testpersonen. Dieses empfiehlt sich insbesondere, da man oftmals selbst betriebsblind für eigene Schwachstellen im Design ist. Für die Bewertung der Rechtschreibung der Texte auf der eigenen Webseite kann man diese zudem per Copy&Paste in ein Textverarbeitungsprogramm kopieren und die dortige Rechtschreibkorrektur verwenden. Als technische Bewertung der Nutzerführung und des Layouts kann man außerdem sogenannte "Heatmaps" verwenden, die das Klickverhalten der Besucher auf der Webseite graphisch darstellt. Da ich solche selber bislang nicht eingesetzt habe, muss ich Interessierte hier jedoch auf eine eigene Google-Suche verweisen.
Besucherzahlen
Das Messen von Besucherzahlen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Ein grundlegendes Problem bei vielen Messmethoden ist, dass sehr viele Seitenaufrufe durch Bots und andere automatisierte Programme erfolgen, die oft wenig aussagekräftig sind und die man darum von echten Besuchern unterscheiden müsste. Bei der Zählung von Besuchern kommt es je nach verwendeter Methode deshalb zu teilweise deutlichen Abweichungen, die zuweilen sogar unterschiedliche Tendenzen aufzeigen können.
Webalizer
Webalizer ist ein Werkzeug, das die Logfiles des Webservers auswertet (sofern solche erstellt werden). Dieses ist auf vielen vorkonfigurierten Hostingpaketen bereits vorinstalliert und kann dort über den Adminbereich aufgerufen werden. Es bietet weitere Informationen wie Suchworte und Angaben zu Seitenreferrern, trennt aber nicht zwischen Bots und menschlichen Aufrufern.
Google Analytics
Google Analytics ist ein Webseitenanalyse-Werkzeug, das von Google betrieben wird. Dazu muss man sich bei Google anmelden und erhält einen Code, denn man in die eigene Webseite einbindet. Da dieser Code Daten über die Besucher an Google schickt, ist er aus Datenschutzsicht besonders bedenklich. Im Gegenzug liefert Google äußerst detailierte Angaben über die Besucher der Webseite, die neben Basisdaten unter Anderem auch Angaben zu Besucherströmen und Ähnlichem beinhalten.
Google Adsense
Google Adsense ist das Werbeprogramm von Google, welches gegen Bezahlung Werbebanner auf der Webseite einblendet. Auch hier erhält man einen Code, der Daten an Google sendet. Da Google Adsense kein Analysetool im eigentlichen Sinn ist, liefert es im Wesentlichen nur Daten zu Besucheranzahlen, die eine bestimmte Werbung aufgerufen haben und Informationen aus welchem Land und von welchem Gerätetyp sie stammen. Da Google nur für echte Besucher zahlt, sind die Besucherzahlen hier sehr konservativ geschätzt.
eigene Lösung
Mit etwas Programmierkenntnis kann man sich recht einfach eine eigene Lösung zur Besucherzahl erstellen und diese in einer Datenbank oder einer Textdatei abspeichern. Die Abfrage von Referern, IP und technischer Umgebung des Aufrufers ist durch eine Websprache wie etwa PHP relativ einfach umzusetzen. Zudem lassen sich "seriöse Bots" einfach erkennen, da sie dieses in den technischen Angaben von sich aus angeben. Andere Bots lassen sich mit etwas Aufwand durch selbst definierte Verhaltensregeln erkennen.
Einnahmen
Die Einnahmen, die Werbenetzwerke und Affiliateprogramme ausschütten, werden von den jeweiligen Anbietern auf einer eigenen Webseite ausgewiesen. Um den Erfolg anderer Werbemassnahmen zu ergründen, kann man versuchen, die Internetwerbemaßnahme (etwa durch Verwendung einer bestimmten Formulierung oder eines Codeworts) von anderen Werbemaßnahmen zu unterscheiden.
Ladezeiten
Die Messung der Ladezeiten unterscheidet sich von den momentanen Begebenheiten im Netz. Idealerweile sollte man die Optimierung der Ladezeit darum auf einem lokal betriebenen Webserver durchführen, bei dem die Momentangeschwindigkeit des Internets keine Rolle spielt. Doch selbst beim lokalen Test unterscheiden sich die Aufrufzeiten zwischen den einzelnen Aufrufen, so dass man einen Mittelwert aus mehreren Aufrufen bilden muss, um halbwegs verlässliche Zahlen zu bekommen. Die Ladezeit einer Webseite wird üblicherweise auf zwei Nachkommastellen genau in Sekunden gemessen. Grob gesagt sollte man darauf hinarbeiten, dass die durchschnittliche Ladezeit der Webseite unter einer Sekunde liegt.
Firefox Netzwerkanalyse
Der Internetbrowser Firefox bietet im Menu "Extras -> Web-Entwickler -> Netzwerkanalyse" eine detailierte Anzeige der Ladezeit beliebiger Webseiten. Dabei zeigt ein Gannt-Chart zudem den zeitlichen Verlauf des Aufrufs der einzelnen Webseitenelemente. Um eine Messung durchzuführen muss man bei aktiviertem Tool lediglich eine Webseite im Firefox laden. Da Firefox zuvor geladene Webseitenelemente in der Standardeinstellung zwischenspeichert, sollte man die Webseite üblicherweise durch "STRG-F5" neu laden und so erzwingen, dass wirklich alle Seitenelemente neu geladen werden.
Firefox YSlow
YSlow ist ein Addon für den Firefox und kann dort über "Extras -> Add-ons -> Add-ons suchen" gesucht und installiert werden. Zuvor muss auf gleiche Weise das Add-on "Firebug" installiert werden. Der Aufruf von "YSlow" folgt dann über den entsprechenden Tab im Firebug-Menu, welches man durch "Extras -> Web-Entwickler -> Firebug -> Firebug öffen" aufruft. Die Funktion und die Darstellung von Yslow ist mit der oben genannten Firefox Netzwerkanalyse vergleichbar, liefert aber zusätzlich zu den Messergebnissen noch Optimierungstyps.
Websitetest.org
Die Webseite http://www.webpagetest.org testet die Aufrufzeiten von beliebigen Webseiten und stellt sie ebenfalls in einem Gannt-Chart da. Dieser Test funktioniert in jedem gängigen Internetbrowser, ist allerdings prinzipbedingt nicht für Tests auf einem lokalen Webserver verfügbar. Dafür liefert er auf Wunsch die Aufrufzeit von einem zuvor auswählbaren Ort im Internet, wodurch man bei Bedarf testen kann, wie die Ladezeit der eigenen Webseite für Besucher aus dem Ausland ist.
PageSpeed Insights
PageSpeed Insights testet beliebige Webseiten im Internet. Dabei misst der Googledienst nicht direkt Leistung und Ladezeit, sondern eher eine Art Optimierungsgrad. Das heißt, dass eine gut optimierte Webseite mit viel Inhalt, die aber trotzdem im Rahmen ihrer Möglichkeiten schnell geladen wird, besser beurteilt werden kann als eine Webseite mit weniger Inhalt, die vielleicht sogar schneller geladen werden kann, aber eben nicht so schnell wie sie es eigentlich sein könnte. Neben der Kennzahl des Optimierungsgrads (unterteilt in Mobile Geräte und Desktopcomputer) liefert Google konkrete Verbesserungsvorschläge zu einzelnen Punkten. Da Google den Optimierungsgrad mutmaßlich mit in die Seitenbewertung seiner Suchmaschine einfließen lässt, lohnt es sich an dem Optimierungsgrad zu arbeiten. Ein Wert von "80" ist dabei in etwa als untere Grenze von "gut" anzusehen.
Webseitebewertungen
Im Internet gibt es zahlreiche Webseiten, die eine Bewertung von beliebigen Webseiten erstellen. Zumeist wird dabei am Ende eine Punktebewertung gegeben oder sogar versucht, eine Angabe zum finanziellen Wert der Webseite zu machen. Da die dort zugrunde gelegten Wertungskriterien und Gewichtungen zumeist subjektiv sind, eignen sie sich nur bedingt zu einer Bewertung einer Webseite, weshalb an dieser Stelle auch keine konkreten Beispiele genannt sind. Im Einzelfall kann es sich aber lohnen, auch solche Tests durchzuführen. Weniger wegen des Werts der Testergebnisse, sondern weil die genannten Kritereien einem eventuell noch eine Anregung zu möglichen Gebieten liefern, an den man eventuell noch arbeiten möchte.
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