Wochenende
Der Begriff des "Wochenendes" wird sehr häufig benutzt. In den meisten Nutzungszusammenhängen soll er einen diffusen Zeitraum am Ende einer Arbeitswoche bezeichnen. In den meisten Fällen umfasst dieser Zeitraum zumindest den Samstag und den Sonntag, ist jedoch mit einer gehörigen Unschärfe belegt. In der Praxis spielt der Begriff häufig keine Rolle, wenn es etwa in Sätzen wie "Lass uns am Wochenende mal etwas unternehmen" genau darum geht, einen Termin nur vage einzugrenzen und die genaue Terminfestlegung auf einen späteren Zeitraum zu verschieben.
Häufig ist es aber durchaus wichtig, genau zu wissen, was mit dem Begriff "Wochenende" gemeint ist. Wer etwa ein Auto "über das Wochenende" überlassen bekommt, möchte dieses vielleicht so früh wie möglich abholen und so lange wie möglich nutzen. Falls der Gesprächspartner nicht exakt das gleiche unter einem Wochenende versteht, kann es dabei durchaus zu Streitigkeiten kommen.
Das Problem besteht unerwarteterweise bereits in der Frage, wann eine Woche beginnt und wann sie demzufolge endet. Im ursprünglichen christlichen Verständnis war nämlich der Sonntag der Beginn einer Woche und sie endete am Samstag. Allerdings kann man mittlerweile davon ausgehen, dass die überwiegende Mehrheit als Beginn einer Woche den Montag definiert, womit die Woche an einem Sonntag endet. Damit wäre also der Sonntag zumindest schon einmal das Wochenende. Wobei man je nach Schärfe des Ende-Begriffs nur die letzte Sekunde des Sonntags als Wochende zählen könnte oder den ganzen Sonntag oder auch die Tage vor dem Sonntag mit in das Wochende einbeziehen könnte.
Bei dieser Bestimmung der Dauer eines Wochenendes kommt in der gängigen Praxis ein zweiter Begriff zum Tragen, nämlich der Begriff der "Arbeitswoche". Im modernen Berufsleben arbeiten sehr viele Menschen an den sogenannten "Werktagen" von Montag bis Freitag (und je nach Beimessung: Samstag). Fast alle Menschen haben am Sonntag arbeitsfrei und die meisten haben auch am Samstag arbeitsfrei. In der Mehrheit haben also die meisten Menschen am späten Freitagnachmittag den letzten Arbeitstag der Arbeitswoche beendet. Dem folgend wäre also die weite Auslegung des Zeitraums "Wochenende" von "später Freitagnachmittag" bis "Montagmorgen kurz vor Arbeitsbeginn". Dabei sind Beginn und Ende des Wochenendes nicht nur unscharf formuliert, sondern auch je nach Berufsgruppe und Arbeitsvertrag der einzelnen Menschen individuell unzterschiedlich.
Im Sinne eines allgemeinkompatiblen Wochenendbegriffs, insbesondere als Verabredungszeitraum, kann man üblicherweise davon ausgehen, dass das Wochende den kompletten Samstag und in jedem Fall den kompletten Sonntag umfasst. Die Zeit von Sonntagnacht bis Montagmorgen rechnet man in den meisten Fällen heraus, weil dieser eher weniger für eine Verabredung geignet ist. Dagegen werden hingegen viele bereits den Freitagnachmittag oder zumindest den Freitagabend zum "Wochenende" dazurechnen. Dennoch besteht das Problem, dass der Begriff des Wochenendes ein unscharfer und zudem individueller Begriff bleibt, den man für jeden Einzelfall neu definieren muss, wenn es wirklich auf eine sekundengenaue oder auch nur stundengenaue Planung ankommen sollte.
