Nehemia
Nehemia ist der Sohn von Hachalja. Im Monat Kislew des 20.Regierungsjahres (laut Anmerkung im Bibeltext von König Artaxerxes; im Bibeltext selbst wird jedoch Artahsasta genannt) war er in der Festung Susa und bekam Besuch von seinem Bruder Hanani und einigen anderen Männern, die ihm berichteten, dass es den Juden in Jerusalem schlecht ginge und die Mauern der Stadt zerbrochen seien. Nehemia war darüber sehr betrübt und betete zu Gott. Da er zugleich auch des Königs Mundschenk war, sprach er direkt zum König im Monat Nisan und erbat sich dessen Genehmigung nach Juda reisen zu dürfen, um die Stadt seiner Väter wieder aufzubauen. Der König gestattete dies und stattete ihn mit Briefen aus, die Nehemia sicheres Geleit garantierten und materielle Unterstützung durch die Statthalter. Insbesondere legte Nehemia Wert darauf, dass Asaf, der Oberaufseher der Wälder sie mit ausreichend Holz versorgen sollte. In Jerusalem angekommen, machte er nach drei Tagen eine ausführliche Besichtung der Schäden, insbesondere derjenigen an den Stadtmauern. Erst dann verkündete er vor den Oberen der Stadt offiziell seinen Absicht, die Mauern von Jerusalem wieder aufzubauen. Als diese von dem Plan hörten und erfuhren, dass dieser von Gott und dem König unterstützt wurde, machten sie sich ans Werk. Lediglich Sanballat, Tobija und Geschem erhoben Einspruch und verspotteten die Idee (1).
Als das Volk durch die Anstrengungen und Abgaben für den Mauerbau zu verarmen drohte, erließ er ihnen die Schulden aus seinem persönlichen Besitz und wies die Oberen an, es ihm gleich zu tun. Während seiner ganzen Amtszeit als Statthalter, die vom 20.Jahr Artahsastas bis zum 32.Jahr Artahsastas dauerte, verzichtete er für sich und seine Brüder auf ihre Einkünfte als Statthalter. Diese Einkünfte hätte das Volk ansonsten durch Abgaben bezahlen müssen (2).
Als Sanballat, Tobija und Geschem erfuhren, dass die Mauer um Jerusalem bis auf die Tore fertig gebaut war, versuchten sie ihn zu einem Treffen in Kefirim im Tal Ono zu überreden. Doch Nehemia ahnte, dass sie ihm eine Falle stellen wollten und sagte jedesmal ab. Daraufhin riet Schemaja ihm, sich im Tempel zu verstecken, da seine Feinde ihn sonst töten wollten. Nehemia lehnte aber ab, weil er meinte dass Tobija und Sanballat den Schemaja bestochen hatten, damit sich Nehemia furchtsam verstecken sollte und verhöhnt werden konnte. Nehemia hoffte, dass Tobija und Sanballat, aber auch die (Anmerkung: vermutlich falsche) Prophetin Noadja und alle anderen (Anmerkung: vermutlich falschen) Propheten, die ihn abschrecken wollten, von Gott für ihr Tun bestraft würden (3).
Nehemia forderte von den Fürsten, den Leviten und Priestern, dass sie eine Abmachung unterschreiben sollten, in dem sie sich zur Einhaltung von Gottes Gesetzen verpflichteten (4).
Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Nehemia 1 bis 2
(2) Nehemia 5
(3) Nehemia 6.1 bis 6.14
(3) Nehemia 10
