Krieg gegen die Philister

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Nachdem Saul, der erste König der Israeliten die Ammoniter besiegt hatte, erwählte er 3000 Mann als ständige Armee und schickte die übrigen Israeliten zurück nach Hause. 2000 Mann waren bei ihm selbst in Michmas und 1000 Mann waren bei seinem Sohn Jonatan in Gibea (1). Jonatan jedoch erschlug die Wache der Philister, die in Gibea stationiert war und die Philister merkten, dass die Hebräer von ihnen abgefallen waren. Saul unterstütze das Handeln Jonatans, indem er im ganzen Land zu den Waffen rufen ließ (2). Die Philister sammelten sich bei Michmas und sie hatten 3000 Wagen, 6000 Gespanne und eine sehr große Zahl an Fußsoldaten, so dass die Israeliten sich vor ihnen in Höhlen verkrochen oder über den Jordan flohen (3).

Saul war zu dieser Zeit noch in Gilgal und wartete auf Samuel und nachdem er sieben Tage vergeblich gewartet hatte gab er ein Brandopfer. Daraufhin erschien Samuel und schalt ihn dafür, dass er nicht auch so auf Gott vertraut hatte und dass er durch diese Zögerlichkeit den dauerhaften Bestand seines Königtums verwirkt habe (4). Daraufhin verschwand Samuel wieder und Saul zog mit den 600 Mann, die er bei sich versammelt hatte weiter nach Gibea. Die Philister schickten drei Truppen aus ihrem Hauptlager, von denen eines das Gebiet von Schual in Richtung Ofra verheerte, die anderen wandten sich in Richtung Bet-Horon beziehungsweise in Richtung auf das Gebiet um Zeboim. Die Israeliten konnten das nicht verhindern, denn sie waren nicht nur in der Unterzahl, sondern waren bis aus Saul und Jonatan unbewaffnet, da die Philister den Israeliten das Ausüben des Schmiedehandwerks generell untersagt hatten, da sie verhindern wollten, dass diese Schwerter und Spieße herstellen konnten (5).

Die Philister errichteten eine Wache auf dem engen Weg nach Michmas und eines Tages beschloss Jonatan, zusammen mit seinem Waffenträger zu dem Posten zu gehen. Seinem Vater erzählte er davon jedoch nichts. Jonatan plante, sich den Wachen zu zeigen und, wenn diese sie zu sich hinaufrufen würden, sollte das ein Zeichen sein, dass Gott die Wache in ihre Hand gegeben hatte. Und tatsächlich rief die Wache sie hinauf und als beide oben waren fielen die zwanzig Wachposten vor Jonatan zu Boden und sein Waffenträger, der hinter ihm war, tötete sie (6). Dadurch erschreckten die Philister derart furchtbar, dass ein Gottesschrecken im Lager der Philister hin und her wogte (7).

Als Saul davon mitbekam, ließ er sein Kriegsvolk zählen und stellte so fest, dass Jonatan und sein Waffenträger nicht bei ihm waren. Er zog mit seinen Männern zum Ort des Geschehens, wo die Philister sich selbst, jeder gegen jeden mit dem Schwert bekämpften und die Hebräer, die den Philistern bislang gedient hatten, überliefen. Und als die Philister schließlich flohen jagten ihnen die Israeliten nach bis Bet-Awen (8).

Als dabei einmal die Israeliten selbst in Bedrängnis gerieten, belegte sie Saul mit einem Fluch, das niemand von ihnen bis zum Abend etwas essen sollte. Jonatan jedoch bekam von diesem Fluch keine Kenntnis und aß etwas von dem Honig aus den Honigwaben, die die Philister ins Feld gebracht hatten. Nachdem die Philister besiegt, geplündert und geflohen waren kam es zu einem Gericht, bei dem das Los feststellte, dass sich weder Saul noch das Volk, sondern dass sich Jonatan gegen den ausgesprochenen Fluch versündigt hatte. Doch das Volk wollte nicht hinnehmen, dass Jonatan, der solch eine Heldentat vollbracht hatte, sterben sollte, und löste ihn darum aus. (9)



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) 1.Samuel 13.2
(2) 1.Samuel 13.3 bis 13.4
(3) 1.Samuel 13.5 bis 13.7
(4) 1.Samuel 13.7 bis 13.14
(5) 1.Samuel 13.15 bis 13.22
(6) 1.Samuel 13.23 bis 14.14
(7) 1.Samuel 14.15 bis 14.16
(8) 1.Samuel 14.17 bis 14.23
(9) 1.Samuel 14.24 bis 14.46