Jesus: Frühe Konflikte

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Dieser Artikel beschreibt die ersten Konflikte von Jesus mit der Obrigkeit anhand der Beschreibungen in den vier Evangelien:

Das Evangelium nach Matthäus:

Preisung von Johannes und Verdammnis der Städte

Als Jesus weiter machte, in den Städten zu predigen, hörte Johannes der Täufer im Gefängnis von dessen Werken und sandte seine Jünger zu ihm, um ihn zu fragen, ob Jesus der Auserwählte sein. Jesus ließ es bestätigen und verkündete auf seinen Reden, dass Johannes, nach ihm selbst, der zweitgrößte sei. Wobei allerdings jeder im Himmelreich noch größer sei als Johannes. Zugleich beklagte er die Orte, an denen er bereits gepredigt hat und die dennoch nicht Buße getan hätten. Dabei nennt er insbesondere Chorazin, Betsaida und Kapernaum (1).


Wachsende Konflikte mit den Pharisäern

Während seiner Reisen, stellte Jesus anerkannte Gesetze in Frage. So gestattete er zum Beispiel, dass seine Jünger während des Sabbat Ähren von einem Kornfeld aßen und begründete dies mit seiner Autorität und auch mit Barmherzigkeit. Aus dem gleichen Grund und aus praktischer Selbsterhaltung sei es auch gestattet, am Sabbat zu heilen. Als Jesus am Sabbat einen Menschen mit verdorrter Hand heilte, begannen die Pharisäer zu beraten, wie sie Jesus umbringen sollten. Jesus erfuhr davon und floh von dort. Die Pharisäer beschuldigten Jesus, dass er die bösen Geister durch die Hilfe von Beelzebul und Satan austreiben würde und verlangten von ihm Zeichen. Jesus versprach ihnen jedoch lediglich das Zeichen des Propheten Jona, nach dem er drei Tage im Schoß der Erde sein würde, so wie dereinst Jona drei Tage im Bauch des Fisches gewesen sei (2). Anscheinend hatte Jesus noch weitere Halbbrüder und -schwestern. Allerdings schätzte Jesus die leibliche Verwandschaft gering im Vergleich zu der geistigen Verwandschaft zu seinen Jüngern (3).


Das Evangelium nach Markus:

Als die Schriftgelehrten unter den Pharisäer, sahen, dass Jesus mit Sündern und Zöllnern aß, verwunderten sie sich darüber. Außerdem beschwerten sie sich bei Jesus, dass dessen Jünger am Sabbat Ähren sammelten und aßen. Als Jesus dann auch noch am Sabbat in der Synagoge einen Menschen mit einer verdortten Hand heilte, gingen die Pharisäer hinaus und hielten mit den Anhängern des Herodes Rat, wie man Jesus umbringen könnte (4). Jesus zog sich deshalb mit seinen Jüngern zurück an den See und heilte dort viele von denen, die zu ihm gekommen waren von einem kleinen Boot. Danach ging er mit ausgewählte Jüngern auf einen Berg und ernannte dort seine zwölf Apostel (5). Die Schriftgelehrten warfen Jesus jedoch vor, mit dem Beelzebul im Bunde zu stehen, was Jesus abstritt. Als bei einer Versammlung Jesus Mutter und seine Brüder kamen und ihn rufen ließen, sagte er dass seine Anhänger seine Mutter und seine Brüder seien (6).


Das Evangelium nach Lukas:

Die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten kritisierten Jesus, dass seine Jünger nicht genug fasteten und beteten. Insbesondere nahmen sie Anstoß, als sie sahen, dass diese an einem Sabbat Ähren von einem Kornfeld pflückten, doch Jesus sagte ihnen, der Menschensohn sei Herr über den Sabbat. Obwohl er wusste, dass sie Schriftgelehrten und Pharisäer auf weitere Brüche des Ruhegebots des Sabbats lauerten, heilte er vor ihren Augen einen Mann mit einer verdorrten Hand. Jesus ging auf einen Berg und betete die über zu Gott und als es Tag wurde erwählte er aus seinen Jüngern die zwölf Apostel. Er ging dann mit ihnen hinab auf ein ebenes Feld, wo viel Volk auf ihn wartete und Jesus heilte sie alle. Danach predigte er, dass die Armen im Himel reich sein würden und die Reichen arm. Außerdem lehrte Jesus, dass man seine Feinde lieben solle, da es leicht wäre, nur seine Freunde zu lieben und dies selbst die Sünder so täten. Zudem solle man sich anderen gegenüber so verhalten, wie man selbst behandelt werden will. Man solle nicht richten und nicht verdammen, sondern stattdessen freigiebig sein. Dabei lehrte er weitere günstige Verhaltensweisen in Gleichnissen (7).


Das Evangelium nach Johannes:

Danach ging Jesus an einem Sabbat zu einem jüdischen Fest nach Jerusalem. In Jerusalem gab es am Teich Betesda fünf Hallen, in den Kranke lagen und darin lag ein Mann, der schon 38 Jahre krank war und als Jesus ihn sah, heilte er ihn und gebot ihm, sein Bett zu nehmen und zu gehen. Doch die Juden sagten den Mann, er dürfe am Sabbat nicht sein Bett tragen und der Mann sagte ihnen dass der Mann, der ihn geheilt hatte es ihm aufgetragen hatte. Später traf der Mann Jesus im Tempel und berichtete den Juden dann, es sei Jesus gewesen, der ihn geheilt hatte. Und die Juden gingen Jesus wegen des Verstoßes gegen den Sabbat an, doch Jesus sagte ihnen, dass Gott sein Vater wäre und beide auch am Sabbat wirken würden. Da trachteten die Juden umso mehr danach, ihn zu töten, weil Jesus nicht nur den Sabbat gebrochen hatte, sondern zudem behauptete, Gott sei sein Vater und sich so Gott gleich machte (8).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) Matthäus 11
(2) Matthäus 12.1 bis 12.45
(3) Matthäus 12.46 bis 12.50
(4) Markus 2.15 bis 3.6
(5) Markus 3.7 bis 3.19
(6) Markus 3.22 bis 3.35
(7) Lukas 5.33 bis 6.49
(8) Johannes 5.1 bis 5.18