Haus des Herrn

Aus Bibel - Heilige Schrift
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Der Bau des Hauses des Herrn begann im 480. Jahr nach dem Beginn des Exodus, das war das vierte Jahr der Regierungszeit Salomos. Es wurde vollendet im elften Jahr der Amtszeit. Der Baubeginn war im Monat Siw und das Bauende im Monat Bul, so dass der Bau insgesamt sieben Jahre und sechs Monate dauerte (1). Der Bau wurde von König Salomo in Auftrag gegeben und es ist daher zu vermuten, dass er in Jerusalem errichtet wurde (2). Die Einweihung des Hauses des Herrn fand im Monat Etanim, dem siebten Monat des Jahres statt, darum ist unklar in welchem Jahr die Einweihung stattfand (15). Für den Bau wurde vermutlich Zedernholz und Zypressenholz verwendet, dass Hiram aus dem Libanon lieferte, die Steine stammten vermutlich aus dem umliegenden Gebirge (3). Die Steine für den Bau wurden so zurecht gearbeitet, dass man "weder Hammer noch Beil noch irgendein eisernes Werkzeug beim Bauen hörte." (4). Eigentlich hatte David geplant, das Haus des Herrn zu bauen, doch Gott bestimmte explizit dessen Sohn Salomo als Bauherr (18). Allerdings übergab David Salomo eine von ihm Auftrag Gottes erstellte Schrift mit genauen Plänen zum Bau des Gebäudes und seiner Einrichtungsgegenstände (20). Salomo begann den Bau am 2. Tag des 2. Monats im 4. Jahr seiner Herrschaft an der Stätte der Tenne Araunas auf dem Berg Morija (22).

Ausmaße

Das Haus war 60 Ellen lang, 20 Ellen breit und 30 Ellen hoch (im Zweiten Buch der Chronik: 120 Ellen hoch (23); interessanterweise hat die Bibelausgabe hier den Zusatz "nach anderer Überlieferung: zwanzig Ellen" - eventuell ein Tippfehler oder eine Verwechselung von 1.Könige 6.20 und 1.Könige 6.2) und hatte eine Vorhalle vor der Tempelhalle des Hauses, die war 20 Ellen lang wie die Breitseite des Hauses reichte 10 Ellen weit. Das Haus hatte Fenster mit festen Stäben davor und es führte ein Umgang rundherum an der Wand des Haus, der um die Tempelhalle und um den Chorraum herumging uns es es hatte rundherum Seitengemächer. Der Umgang hatte anscheinend drei Ebenen, wobei der untere Gang 5 Ellen weit war, der mittlere 6 Ellen und der obere 7 Ellen. Das Haus hatte rundherum Absätze außen am Haus, damit dei Balken nicht in die Wände des Hauses eingriffen. Die Gänge um das Haus waren 5 Ellen hoch. Die Tür zum unteren Seitengemach war auf der rechten Seite des Hauses. Von dort gelangte man über eine Wendeltreppe hinauf in die mittleren Seitengemächer und von dort weiter auf die oberen Seitengemächer (5). Zwanzig Ellen von der Rückseite des Hauses entfernt wurde im Innerern eine Trennwand aus Zederholzberttern gebaut, die vom Boden bis zur Decke reichte und den Chorraum, das Allerheiligste, in der die Bundeslade aufbewahrt werden sollte, abtrennte. Die verbleibenden 40 Ellen davor ergaben die Tempelhalle. Dor wurde in der Tempelhalle, an der Wand zum abgetrennten Chorraum der Altar errichtet (6).

Ausstattung und Material

Das Haus selbst wurde aus bereits zugerichteten Steinen errichtet. Die umlaufenden Gänge und das Dach des Hauses Balken und aus Tafelwerk von Zedernholz (7). Die Wände des Hauses wurden von innen mit Brettern aus Zedernholz verkleidet und der Boden wurde mit Brettern aus Zypressenholz getäfelt. Am Ende war das Haus von innen "lauter Zedernholz mit gedrehten Knoten und Blumenwerk, so dass man keinen Stein sah" (8). Der Chorraum hatte anscheinend eine um 10 Ellen abgesenkte Decke, denn er war nur 20 Ellen hoch (9). Chorraum und das ganze Haus wurden von innen mit lauterem Gold überzogen. Auch der Altar aus Zedernholz war mit Gold überzogen. Vor dem Chorraum wurden goldene Riegel gezogen (10). An den Wänden des Allerheiligsten war innen und außen ringsum Schnitzwerk von Cherubim, Palmen und Blumenwerk. Der Boden des Allerheiligsten war mit Goldblech überzogen. Die Tür zum Chorraum hatte zwei Türflügel aus Ölbaumholz mit fünfeckigen Pfosten und waren auf gleiche Weise mit Schnitzwerk verziert und mit Goldblech überzogen. Die Tür zur Tempelhalle hatte viereckige Pfosten aus Ölbaumholz und zwei Türen aus Zypressenholz und war auf die gleiche Weise mit Schnitzwerk verziert und war mit Gold "genau wie es eingegraben war" überzogen. Der innere Vorhof bestand aus drei Schichten behauener Steine und einer Schicht zedernbalken (11).

Im Chorraum standen zwei identische Cherubim aus mit Gold überzogenem Zedernholz. Jeder von ihnen hatte Flügel mit einer Spannweite von zehn Ellen und sie standen mitten im Chorraum, wobei ihre Flügelspitzen jeweil eine der gegenüberliegenden Wände berührten und sich die anderen Flügelspitzen der Cherubim in der Mitte trafen (12).

Salomo ließ aus Tyrus den Kupferschmied Hiram kommen, der die Verzierungen und die Ausstattungen herstellte, die aus Kupfer gefertigt wurden. Unter anderen baute er zwei verzierte und 18 Ellen hohe Säulen aus Kupfer, die die Namen Jachin und Boas bekamen und vor der Vorhalle des Tempels aufgerichtet wurden. Außerdem machte er ein "Meer", welches anscheinend ein riesiges Becken mit einem Fassungsvermögen von 2000 Eimern war und recht vor dem Haus nach Süden hin aufgebaut wurde. Zudem baute er zehn Kupfergestelle und zehn dazugehörige Kupferkessel, von denen jeweils fünf an der rechten Seite und an der linken Seite des Hauses standen. Hinzu kamen weitere kleinere Werkzeuge wie Töpfe, Schaufeln und Becken. Alle diese Werke wurden aus einer sehr großen Menge Kupfer gemacht, das aus der Gießerei von Adama kam (13). Zusätzlich ließ Salomo Leuchter und weitere notwendige Geräte aus Gold oder gar aus lauterem Gold anfertigen (14).

Im fünften Jahr er Regierungszeit von Rehabeam fiel der ägyptische König Schischak in Jerusalem ein und raubte die Schätze aus dem Haus des Herrn (15).

Bereits im Vorfeld hatte David für seinen Sohn große Mengen an Baumaterial für das Haus des Herrn gesammelt. Darunter 100000 Zentner Gold, 1 Million Zentner Silber, mehr Kupfer und Eisen als er wiegen konnte und eine nicht ganz ausreichende Menge Holz und Steine. Wenn es allerdings stimmt, dass ein Zentner etwa 60 Kilogramm heutigem Gewichts entsprechen, müssen die Angaben wohl als zumindest stark übertrieben bezweifelt werden (19). Später verkündet David das gesammelte Baumaterial noch einmal öffentlich, wobei dann von deutlich geringeren Zahlen die Red ist. So sind es da zum Beispiel 3000 Zentner Ofirgold und 7000 Zentner lauteres Silber; allerdings auch weitere Gaben der Fürsten und Sippenhäupter, die noch einmal 5000 Zentner Gold, 10000 Gulden, 10000 Zentner Silber, 18000 Zentner Kupfer und 100000 Zentner Eisen spendeten (21).

Eine weitere ausführliche Beschreibung der Einrichtung und Geräte findet sich im zweiten Buch der Chronik (24).


Bedeutung

Das Haus des Herrn ist eine zentrale Stelle in der Anbetung Gottes. Nachdem Salomo am Ende der Einweihung des Tempels ein Gebet gesprochen hatte, fiel Feuer vom Himmel und die Priester konnten nicht mehr ins Haus des Herrn hinein gehen, weil "des HERRN Heiligkeit" das Haus füllte (25). Und in der folgenden Nacht verkündete Gott Salomo, dass er die Gebete seines Volkes an diesem Ort aufmerksam verfolgen und erhören würde (26).


Spätere Umbauten

König Ahas übergab seinem Priester Uria die Baubeschreibungen des Altars von Damaskus und dieser baute einen Nachbau, der im Haus des Herrn errichtet wurde. Der alte kupferne Altar wurde an die Seite des neuen Altars gegen Norden gestellt. Ahas brach auch die Leisten der Gestelle ab und nahm die Kessel von ihnen herunter. Das Meer nahm er von den kupfernen Rindern herunter und setzte es auf ein steinernes Pflaster. Außerdem änderte Tiglat-Pileser zuliebe die bedeckte Sabbathalle, die am Tempel gebaut war und den äußeren Königseingang am Haus des Herrn (16).


Zerstörung

Das Haus des Herrn wurde nach der Einnahme der Stadt Jerusalem durch Nebukadnezar so wie alle großen Gebäude von dessen Obersten der Leibwache Nebusaradan verbrannt (17).


Wiederaufbau durch Kyrus

Gott erweckte den Geist von Kyrus, dem König von Persien und ließ ihn verkünden, dass Gott ihm alle Königreiche der Erde gegeben habe und den Auftrag habe, das Haus des Herrn neu zu bauen in Jerusalem. Auf seinen Aufruf machten sich die Häupter der Sippen von Juda und Benjamin, sowie die Priester und die Leviten aus der Gefangenschaft in Babel auf, um zu Kyrus hinaufzuziehen. Dieser händigte dem Schatzmeister Mitredat die Geräte aus dem Haus des Herrn aus, die Nebukadnezar aus Jerusalem in das Haus seines Gottes gebracht hatte. Mitredat zählte sie dann Scheschbazar vor. Insgesamt waren es 5400 goldene und silberne Geräte (27).



Quellen:
Sofern nicht anders angegeben alle Quellen: "Lutherbibel Standardausgabe", Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, ISBN 3 438 015 609
(1) 1.Könige 6.1 bis 6.2 und 6.37 bis 6.38
(2) 1.Könige 6.2 und 1.Könige 8.1
(3) 1.Könige 5.20 bis 5.24 und 5.27 bis 5.29
(4) 1.Könige 6.7
(5) 1.Könige 6.2 bis 6.6 und 6.8 bis 6.10
(6) 1.Könige 6.16 bis 6.20
(7) 1.Könige 6.7 bis 6.10
(8) 1.Könige 6.15 und 6.18
(9) 1.Könige 6.20
(10) 1.Könige 6.20 bis 6.22
(11) 1.Könige 6.29 bis 6.36
(12) 1.Könige 6.23 bis 6.28
(13) 1.Könige 7.13 bis 7.47
(14) 1.Könige 7.48 bis 7.51
(15) 1.Könige 14.25 bis 14.26
(16) 2.Könige 16.10 bis 16.18
(17) 2.Könige 25.8 bis 25.9
(18) 1.Chronik 17.4 bis 17.14 und 22
(19) 1.Chronik 22.14 bis 22.17
(20) 1.Chronik 28.11 bis 28.21
(21) 1.Chronik 29.1 bis 28.22
(22) 2.Chronik 3.1 bis 3.2
(23) 2.Chronik 3.4
(24) 2.Chronik 4.1 bis 5.10
(25) 2.Chronik 7.1 bis 7.3
(26) 2.Chronik 7.12 bis 7.16
(27) 2.Chronik 36.22 bis Esra 1